In Neuss wird für Bedürftige gesammelt Advent ist die Zeit der Spenden

Neuss · Es spenden zwar immer weniger Menschen für den guten Zweck, die Höhe der Spendensumme wird allerdings nicht kleiner.

 Die Neusser nutzen die Adventszeit nicht nur zum Gang auf den Weihnachtsmarkt, sondern auch, um Gutes zu tun.

Die Neusser nutzen die Adventszeit nicht nur zum Gang auf den Weihnachtsmarkt, sondern auch, um Gutes zu tun.

Foto: Frank Kirschstein

Weihnachten und Geschenke gehören zusammen. Aber nicht nur welche für die Familie und Freunde, auch Geschenke in Form von Spenden für hilfsbedürftige Menschen. Weihnachtszeit ist Spendenzeit – auch in Neuss. „Wir haben eine ohnehin hohe Spendenbereitschaft, aber die Adventszeit motiviert die Menschen noch einmal zusätzlich, Gutes zu tun. Und manchem fällt zum Ende des Jahres auch auf, dass er die Spende von der Steuer absetzen kann“, sagt Pfarrer Sebastian Appelfeller vom evangelischen Kirchengemeindeverband.

Wie hoch die Spendensumme in Appelfellers Gemeindebezirk Gnadental, Erftal, Meertal ist, kann er nicht beantworten. Er stellt aber das ganze Jahr über fest, dass die Neusser für das hohe Gemeinwohl in ihrer Stadt Verantwortung übernehmen und helfen wollen. „Dass wir in einer kalten Welt leben, kann ich nicht bestätigen. Die Neusser engagieren sich nicht nur in der Adventszeit. Und bei der Spendenbereitschaft weiß ich, dass manchmal einer Seniorin 20 Euro mehr wehtun als einem anderen 5000 Euro“, sagt der Pfarrer, der immer wieder Unterstützung erhält, wenn er in der Gemeinde von konkreten Fällen berichtet: „Wenn die Menschen von Schicksalen anderer erfahren und sehen, wohin ihr Geld geht, sind sie bereitwillig, auf eine anrührende Art und Weise zu helfen.“

In einer Prognose des Deutschen Spendenrats wird 2018 das Spendenvolumen deutlich über fünf Milliarden Euro und damit höher als in den vergangenen beiden Jahren liegen. Geschäftsführerin Daniela Geue sagt aber: „Der Trend der vergangenen Jahre setzt sich fort: Immer weniger Menschen spenden. Aber diejenigen, die spenden, spenden immer mehr.“ Diese Aussage kann Kreisdechant Guido Assmann bestätigen: „Die Zahl der Spender ist auch bei uns gesunken, aber die Summe ist nicht kleiner geworden. Je konkreter der Anlass ist für ein Projekt zu spenden, desto eher sind die Leute bereit dazu.“

Auf das Engagement der Neusser hoffen auch die katholische Pfarreiengemeinschaft Neuss-Mitte und die evangelische Christuskirchengemeinde, die dazu aufrufen, Weihnachtsgeschenke für Flüchtlinge zu packen. Bedarf gibt es für 120 junge Männer in der Flüchtlingsunterkunft Bergheimer Straße, die Hygieneartikel wie Rasierzeug, Zahnbürsten und -pasta, Deodorants und Shampoos benötigen. Hilfreich wären auch Handtücher, Küchenutensilien und Schreibmaterial, Mützen, Schals und Handschuhe. Bis Sonntag, 16. Dezember, können die verpackten Geschenke nach den Gottesdiensten abgegeben werden.

Auch das Integrationsamt der Stadt bittet um Weihnachtspäckchen für die Flüchtlingsunterkunft. Gern genommen werden Schokolade, Plätzchen, Pflegemittel, Telefonkarten (fünf bis zehn Euro), Socken, grüner Tee, Gutscheine für eine Drogerie, kleine Kerzen, Spielzeug, Küchen- oder Nähutensilien und Schreibwaren. Der Inhalt der Pakete soll einen Wert von 30 Euro nicht übersteigen. Wenn möglich, sollte gekennzeichnet sein, ob der Inhalt für einen Mann oder eine Frau geeignet ist. Auch das Alter kann notiert werden, wenn die Päckchen für Kinder oder Jugendliche gedacht sind. Die Päckchen können bis Dienstag, 18. Dezember, beim Integrationsamt im Rathaus oder im Büro des Wohnheims an der Bergheimer Straße abgegeben werden.

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