Aktionstag in Neuss Digital-Tag blickt auf Klimaschutz

Neuss · Beim europäischen Digitaltag konnten die Neusser am Freitag gleich unter 55 Aktionen wählen und sich informieren. Auch die Stadtwerke Neuss nahmen teil und informierten in einer Zoom-Konferenz, wie zu Hause konkret zum Klimaschutz beigetragen werden kann.

Roland Gilges, Geschäftsführer der German Contract Wärmedienste GmbH – eine 100-prozentige Stadtwerke-Tochter –, stellte das Unternehmen vor. Als externer Dienstleister übernimmt der „Contractor“ Planung, Finanzierung und Bau neuer technischer Heizungsanlagen.

 Roland Gilges, Geschäftsführer der German Contract Wärmedienste GmbH, sprach über Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

Roland Gilges, Geschäftsführer der German Contract Wärmedienste GmbH, sprach über Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

Foto: Stadtwerke Neuss

Seit 2005 hat das Neusser Unternehmen bundesweit mehr als 5000 Anlagen betreut, sowohl für Einfamilienhäuser als auch Quartierslösungen. Die Nutzer zahlen eine monatliche Pauschale, quasi eine Miete. Die Kosten dafür richten sich nach Art und Größe der Anlage und der Vertragslaufzeit. Für ein Einfamilienhaus ist zum Beispiel eine Gasbrennwerttherme günstiger als ein Pelletkessel in Kombination mit Solarthermieanlage. Da das Unternehmen bei seinen Neueinrichtungen ausschließlich auf modernste und energieeffiziente Technologien setzt, senkt der Nutzer seinen Energieverbrauch um bis zu 30 Prozent. Damit trägt er zum Klimaschutz bei, denn ein Großteil der klimaschädlichen CO2-Emissionen entsteht durch Heizenergie.

Eine alte Ölheizung – in Deutschland sind 50 Prozent der Ölheizungen älter als 20 Jahre – bläst 7,4 Tonnen CO2 in die Atmosphäre, eine moderne Pelletanlage 0,8 Tonnen. Zum Digitaltag stellte Roland Gilges vor allem das Online-Mehrwärme-Portal vor, „denn 75 Prozent der Deutschen kaufen mittlerweile im Netz ein, und tatsächlich auch neue Heizungssysteme“. Seit 2018 hat das Unternehmen 350 Heizungsanlagen online abgewickelt, das entspricht in den letzten drei Jahren 20 Prozent aller Neueinrichtungen. Das digitale Vertriebskonzept hat für den Geschäftsführer durchaus Vorteile: „Es sorgt für Transparenz zwischen den Vertragspartnern, verkürzt Terminfindungen und folglich auch Umsetzungszeiten. Das ist bedeutsam, denn Heizungen fallen immer im Winter aus.“

Der Einbau einer neuen Anlage erfolgt natürlich immer noch analog. Für Roland Gilges stehen im Zusammenhang mit der Energiewende noch viele Themen zur Digitalisierung an, etwa die Photovoltaik oder das Thema „Ladestationen für E-Autos“. Da sein Unternehmen eng mit Heizungsherstellern und Installateuren zusammenarbeitet, treibt ihn noch eine Sorge um: „Hoffentlich finden sich wieder vermehrt junge Leute, die in diesem zukunftsträchtigen Beruf mitarbeiten wollen.“

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