Neujahrsempfang in Neuss Bürgermeister ermutigt zu Engagement

Neuss · In das Beethovenjahr 2020 startet die Stadt mit Beethoven. Seine Ouvertüre zur Oper Fidelio stand am Sonntagvormittag am Anfang des Neujahrskonzertes in einer nicht nur seit Wochen aus-, sondern sogar überbuchten Stadthalle, in der einige mit einer gültigen Eintrittkarte den gleichen Stuhl für sich beanspruchten.

 Bürgermeister Reiner Breuer ermutigte in seiner Neujahrsansprache dazu, sich einzumischen und auch in der Kommunalpolitik zu engagieren. Es müsse ja nicht gleich jeder Bürgermeisterkandidat werden.

Bürgermeister Reiner Breuer ermutigte in seiner Neujahrsansprache dazu, sich einzumischen und auch in der Kommunalpolitik zu engagieren. Es müsse ja nicht gleich jeder Bürgermeisterkandidat werden.

Foto: Andreas Woitschützke

Doch es fand sich für jeden ein Plätzchen. 1103 Neusser wollten bei dieser glanzvollen Auftaktveranstaltung in ein neues Jahrzehnt dabei sein. So war zumindest die offizielle Zahl, die Richard Palermo vom Bürgermeisteramt nennen konnten. Gerade die von der Stadt geladenen Gäste wurden gebeten, für ihre Einladung mit einer Spende für den guten Zweck zu danken.

Nachdem die „Aktion Lichtblicke“ auf diesem Wege im Vorjahr mit mehr als 3000 Euro bedacht werden konnte, geht der Erlös 2020 an die Bürgerstiftung Neuss (Bü.Ne). Deren Vorstand präsentierte beim Neujahrsempfang, der dem Konzert voranging, die Projekte des Vereins. „Wir legen viel Wert darauf zu erklären, was mit dem Geld geschieht“, berichtete die Vorsitzende Bärbel Kremers-Gerads, die zusammen mit Gisela Werhahn und Justus Andreas Kahlki, dem Gründungsvorsitzenden der Jungen Bü.Ne, „Standdienst“ hatte. Tags zuvor hatten sie in einer Strategietagung Ziele für das neue Jahr definiert. Gemeinsamer Wunsch: Das Projekt Senioren an Schulen, das gerade erst auf die Grundschulen ausgeweitet und modellhaft in Erfttal und Grimlinghausen gestartet wurde, soll rasch weiter wachsen.

Bürgermeister Reiner Breuer, der mit seinem Amtsantritt das Neujahrskonzert um diesen Empfang bereichert hatte, traf im Foyer unter anderem mit Martin Jakubeit, dem Orchestermanager der Deutschen Kammerakademie Neuss am Rhein (DKN), sowie dem neuen Chefdirigenten der DKN, Christoph Koncz, und Isabelle van Keulen zusammen. Beide bilden seit kurzem die künstlerische Leitung der Kammerakademie.

In seiner Ansprache deutete Breuer anschließend vor vollen Rängen nur an, dass 2020 ein Wahljahr ist. Er dankte vielmehr all jenen, die in der Stadt „kräftig mit anpacken“. Besonders wandte er sich an die gewählten Abgeordneten – und stellte sich vor sie: „Was nicht sein kann und darf ist, dass Menschen für ihr ehrenamtliches politisches Engagement offen oder verdeckt herabgewürdigt, angefeindet oder  gar bedroht werden“, sagte Breuer. Diese Grenzverletzungen gelte es einzudämmen. Man sollte eher Mut machen, sich einzumischen, auch in der Politik, sagte er. „Es muss ja nicht gleich jeder als Bürgermeister kandidieren.“

(-nau)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort