Möbel Höffner in Neuss Neuhaus-Skulptur soll versetzt werden

Neuss · Die "Kommission Kunst" spricht sich einstimmig für eine Umsetzung der "Schleife" von Josef Neuhaus am Möbelhaus Höffner aus. Der Kulturausschuss diskutiert heute über das Thema - auch mit Blick auf die Kosten.

Wenn es nach dem Willen der von der Stadt berufenen "Kommission Kunst" geht, wird die Skulptur namens "Schleife" von Josef Neuhaus am Möbelhaus Höffner an einen anderen Ort versetzt. Schon während der Bauzeit des Möbelhauses wuchsen auch die Zweifel, ob die "Schleife", die seit 1997 wie ein Stadteingangszeichen an dieser Stelle steht, angesichts der neuen Dimensionen nicht untergeht. Mit dem Aufstellen des rund 45 Meter hohen Pylons wurden diese Zweifel auch laut geäußert und führten dazu, dass in der November-Sitzung des Kulturausschusses noch einmal darüber nachgedacht wurde, ob das Kunstwerk nicht einen neuen Platz brauche. Das wird nun von fachlicher Seite unterstützt.

Die Kommission mit Professor Christoph Brockhaus, dem ehemaligen Direktor des Duisburger Lehmbruck-Museums, an der Spitze, hat die Situation im Dezember erneut gesichtet und kommt zu einem einstimmigen Urteil. Das Kunstwerk werde "durch die Größe des Möbelhauses und vor allem des alles überragenden Werbepylons mit seinen Säulen so sehr marginalisiert dass es keine seiner künstlerischen Bedeutung entsprechende Wirkung mehr entfalten kann". So wird es in einer Verwaltungsvorlage festgehalten, die heute im Kulturausschuss diskutiert wird.

Die erneute Begehung zog auch eine Suche und Besichtigung möglicher Alternativstandorte nach sich. Fünf werden vorgeschlagen: vor dem St.-Alexius-Krankenhaus, vor dem Hauptfriedhof Rheydter Straße, in der Nähe des Kunstraums Neuss, im Stadtgarten und an der Ecke Jülicher Landstraße/Konrad-Adenauer-Ring - jeweils auf einer Grünfläche.

Neusser Möbelhaus: Endspurt vor der Eröffnung
21 Bilder

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Darunter gibt es jedoch einen, der von allen Kommissions-Mitgliedern bevorzugt wird: die Gründfläche im Stadtgarten in der Nähe des Clemens-Sels-Museum und damit auch in der Nähe des "Würfels" von Josef Neuhaus. Eine Entscheidung auch im Sinne des 1999 gestorbenen Künstlers, denn Josef Neuhaus selbst hatte sich für eben diese Grünfläche ausgesprochen. Doch der damalige Sponsor bevorzugte den derzeitigen Standort. Gleichwohl war dieser Umstand nicht ausschlaggebend für das Urteil der Kommission. Sondern die Absicht, dass die Skulptur an ihrem Standort "von allen Seiten betrachtet werden kann und allansichtig wirkt", heißt es in der Verwaltungsvorlage.

Bevor über die Verlagerung der "Schleife" entschieden wird, müssen die Kosten ermittelt werden, die die Kulturverwaltung auf 30 000 bis 50 000 Euro schätzt. Zum einen sei der Transport aufwendig, die abschüssige Geländestruktur schwieriger, und zum anderen brauche das Kunstwerk am neuen Standort einen aufwendigeren Sockel als etwa die "Himmelssäule" von Erich Hauser, die von der Volksbank zur Zollstraße versetzt wurde. Zudem müsse auch "verbindlich" mit der Firma Höffner geklärt werden, ob "die Bereitschaft, zur Kostenübernahme die ermittelten Kosten deckt".

Neuss: Blick ins Höffner Einrichtungshaus
9 Bilder

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Sollt die Umsetzung beschlossen und aus dem Etat der Stadt bezahlt werden, kann sie vermutlich erst im nächsten Jahr realisiert werden. Wenn im Rahmen der Haushaltsberatungen für 2016 die Einstellung der Summe beschlossen wird.

(NGZ)
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