Neuss Neues Zentrum für Wassersport

Neuss · Mit dem Vereinsheim auf dem Gelände am Sandhofsee wird das Projekt Wassersportzentrum komplett. Schon im Mai kann nun dort der Trainingsbetrieb starten. Trotzdem wurde im Sportausschuss noch einmal über Geld geredet.

Neuss: Neues Zentrum für Wassersport
Foto: Woitschützke, Andreas

Die gute Nachricht vorweg: Das Wassersportzentrum am Sandhofsee wird am 18. August offiziell eingeweiht, als Trainingsstätte aber schon im Mai seinen Betrieb aufnehmen können. Damit erfüllt sich ein Wunsch, den die Wassersport treibenden Vereine der Stadt seit mehr als 20 Jahren hegen. Doch dem Tauchsportclub "Pulchra Amphora", Bauherr dieser Einrichtung zwischen Autobahn und Gewerbegebiet Am Blankenwasser, laufen die Kosten davon. Darauf wies Vereinspräsident Ulrich Ziegler den gestern tagenden Sportausschuss hin – in der Hoffnung auf eine Nachbesserung.

 Architekt Wolfgang Bergs schuf die Pläne für das Vereins- und Schulungsgebäude des neuen Wassersportzentrums. Beim Baubeginn waren Ulrich Ziegler (l.) und Udo Nießen vom Tauchsportclub Pulchra Amphora dabei.

Architekt Wolfgang Bergs schuf die Pläne für das Vereins- und Schulungsgebäude des neuen Wassersportzentrums. Beim Baubeginn waren Ulrich Ziegler (l.) und Udo Nießen vom Tauchsportclub Pulchra Amphora dabei.

Foto: woi

Seit 2008 steht das Konzept für das Wassersportzentrum, das ursprünglich an dem benachbarten Gürtlersee geplant aber dort nicht zu realisieren war. Das machte Grundstücksverhandlungen der Stadt notwendig, die sich in den Besitz des gesamten Sees brachte, den sie für den symbolischen Jahreszins von einem Euro an Pulchra Amphora vermietet. Die Taucher hatten sich zuletzt bereiterklärt, als Bauherr das finanzielle Risiko zu schultern. Sechs weitere Vereine sind über langfristige Mietverträge als Mitnutzer im Boot, die Stadt bewilligte einen – gedeckelten – Zuschuss zu den Baukosten und zu den jährlichen Betriebskosten. Der ist, so zeigt sich heute, für das inzwischen fast 900 000 teure Projekt, vielleicht zu knapp bemessen.

Denn mit der Baugenehmigung Ende 2010 kamen Auflagen, die bei der Kalkulation nicht bekannt waren. Zum Beispiel, so berichtet Ziegler, dass zur Behandlung des aufgefangenen Regenwassers Rigolen gebaut werden müssen. Mehrkosten: 30 000 Euro. Andere Probeleme ergaben sich beim Bau. So muss die Slipanlage zum Einsetzen der Boote durch einen Schwimmsteg noch einmal verlängert werden, weil der Sandhofsee – vom Grundwasseranstrom auf den Rhein gelegen – wechselnde Wasserstände aufweist. Mehrkosten: 17 000 Euro. Gebaut wird, so Ziegler, "wenn Geld da ist."

Um auch von den laufenden Kosten nicht aufgefressen zu werden, sollen Vereinsheim und Stege auch vermietet werden. Zum Beispiel an Firmen, die die Schulungs- als Seminarräume nutzen wollen, oder an Wassersportausrüster. Vorgestellt wurde dieses Projekt schon auf der Messe "Boot".

Nachdem schon im Vorjahr neben diesem Slipweg und einem Steg für Paddler, Kanuten und Ruderer eine Bootshalle und ein Jollenliegeplatz gebaut wurden, wird in dieser Woche das Vereinsheim mit Schulungs- und Aufenthaltsräumen, Umkleiden und Garderoben errichtet. Mittwoch wurden an einem Tag die Außenwände des in Holzrahmenbauweise geplanten Hauses vorgefertigt angeliefert und errichtet sowie das Dach aufgesetzt, gestern bekam der Treffpunkt der Wassersportler schon die Fenster.

(NGZ)
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