Neuss Neues Team fürs Shakespeare-Festival

Neuss · Weil der Nachfolger von Festival-Produktionsleiter Andreas Giesen frühestens im nächsten Jahr aktiv werden kann, hat Christoph Benten vom Kulturamt die Organisation übernommen. Ihm zur Seite steht der 23-jährige Alexander Sasse.

 Christoph Benten (l.) und Honorarkraft Alexander Sasse kümmern sich um die Organisation des Festivals im Globe.

Christoph Benten (l.) und Honorarkraft Alexander Sasse kümmern sich um die Organisation des Festivals im Globe.

Foto: Andreas Woitschützke

Als Alexander Sasse von Kulturamtsleiter Harald Müller als Honorarkraft für das Organisationsteam des Shakespeare-Festivals verpflichtet wurde, hat er sich das nicht träumen lassen: Sogar Würstchen muss er testen. Mit und ohne Knoblauch, mit Sauerkraut und als schlesische Version, denn das Angebot für die Festival-Gäste soll um eine Wurst-Variante bereichert werden. In mundgerechten Stücken werden sie verkostet - und die Wahl fällt im ganzen Team auf die Wiener, die Schlesische und die Kappes-Wurst.

Nach dem Weggang von Andreas Giesen, der jahrelang das Festival als Produktionsleiter betreut hat, muss sich das Kulturamt in diesem Jahr noch mal behelfen. Im nächsten Jahr wird die Stelle wieder besetzt sein - so wie es derzeit aussieht, mit einer Frau. "Es ist doch ideal, dass der Neuling in diesem Jahr schon mal reinriechen kann", sagt der Kulturamtschef.

Für das am kommenden Donnerstag startende Festival aber hat Müller seinen Mitarbeiter Christoph Benten, der im Kulturamt die Kindertheaterreihen konzipiert und organisiert, den Etat zusammenstellt, für das Projekt "Interkultur" der Partner ist ("er kann alles", sagt Müller), zum Chef der Festival-Organisation bestimmt. "Alles, was mit dem Programm und der Dramaturgie zu tun hat, ist Sache von Kulturreferent Rainer Wiertz", betont er, "aber die Organisation liegt bei Christoph Benten und Alexander Sasse."

Den jungen Kölner hat auch Wiertz aufgetan. Über gute Kontakte zur Philharmonie der Domstadt, die ein Thema von Sasses Bachelor-Arbeit an der Kölner Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation war. Eventmanagement hat er im Nebenfach studiert, er spielt Trompete in drei Orchestern und hat in Praxissemestern Erfahrungen - unter anderem in Hamburg - mit der Organisation von Festivals gesammelt. Und so wirkt der 23-Jährige, der nach seiner Neusser Zeit ein Masterstudium beginnen will, auch ganz gelassen. "Ich habe ein gutes Gefühl", sagt er, "die Vorbereitungen laufen gut, das Team ist wirklich toll."

Das Team - das sind auch wieder die vielen Studenten, die Jahr für Jahr im Schichtdienst das Festival begleiten. 25 bewährte Kräfte werden von zehn neuen ergänzt, wie schon im vergangenen Jahr wird Rebecca Wangler ihren Einsatz wieder planen. Die Fäden aber laufen bei Christoph Benten zusammen. Er schafft die Strukturen, kümmert sich um die Verträge, hat den Kauf einer neuen Verkaufshütte fürs Festivalgelände gemanagt. Kurz: "Bei mir liegt die komplette Vorbereitung aller organisatorischen Dinge", sagt Benten, der seit 1984 bei der Stadt und seit 2001 im Kulturamt arbeitet.

Nach außen sichtbar wird die Neuausrichtung in der Organisation vor allem am Merchandising-Tisch. Eine Tragetasche soll es neu geben, mit dem Aufdruck der vom Neusser Künstler Stefan Kürten geschaffenen Nachtansicht des Globe. Der Shakespeare-Schirm kommt als Knirps daher, iPad-Hüllen sind neu im Sortiment, Teegläser auch, aber immer gilt: "Es muss wertig sein und zum Festival passen", sagt Müller. Das gilt natürlich auch für die neue Wurst ...

Doch wie schon beim Personal setzt das Kulturamt auf eine Mischung aus Bewährtem und Neuem. Und so fehlen weder die englischen Kartoffelchips noch das spezielle "Shakesbeer", abgefüllt in Flaschen mit besonderem Etikett von der Brauerei Uerige, oder die Ciabatta-Brötchen mit Mozzarella und Basilikum.

(NGZ)
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