Neuss Neueröffnungen beleben den Grefrather Ortskern

Neuss · Grefrath ist einer der kleinsten Stadtteile, das Dorfleben ist aber sehr lebendig. Auch Schützen setzten sich für weitere Verbesserungen ein.

 Reiner Kivelitz fühlt sich wohl in Grefrath. Der kleine Ort verfügt über viele Angebote, die auch junge Familien anziehen.

Reiner Kivelitz fühlt sich wohl in Grefrath. Der kleine Ort verfügt über viele Angebote, die auch junge Familien anziehen.

Foto: woi

Reiner Kivelitz ist optimistisch, was die Zukunft von Grefrath angeht. "Gerade im vergangenen Jahr hat sich die Lage sehr verbessert", sagt Kivelitz, der in Grefrath lebt, seit er denken kann. "Wir haben hier endlich wieder einen eigenen Arzt, das ist besonders für die älteren Leute enorm wichtig, die mobil eingeschränkt sind", sagt der Präsident der örtlichen St. Sebastianus Schützenbruderschaft.

Auch für die jüngere Generation gib es in dem Stadtteil, in dem zur Zeit 3636 Menschen wohnen, Angebote. "Mit zwei Kitas ist die Kinderbetreuung gut ausgebaut", sagt Kivelitz, der ehemaliger Leiter der Grundschule Hochneukirch ist. Metzgerei, Bäckerei, "Büdchen", ein Kiosk, ein Handwerksbetrieb und ein Aquaristik-Handel — der Grefrather Ortskern ist lebendig. Auch eine Änderungsschneiderei mit integrierter Poststelle ist Teil des Ortskerns.

"Die Schneiderei ist kürzlich in ein größeres Ladenlokal gezogen und hat die Post mitgenommen. Für beides ist jetzt mehr Platz da, das ist auch sehr angenehm", erklärt Kivelitz. Seit knapp drei Jahren sitzt Annemarie Jansen am Postschalter, der an allen Werktagen vormittags für anderthalb Stunden geöffnet hat. "Ich würde auch gerne zusätzlich nachmittags öffnen, da macht allerdings die Deutsche Post nicht mit, das ist ein bisschen schade", sagt Jansen.

Neues Leben ist in die ehemalige Schlecker-Filiale eingezogen. Seit Sommer 2012 versprühte das Ladenlokal die typische Tristesse geschlossener und nicht neu vermieteter Geschäfte. Aber in dem Laden, der vor dem inzwischen insolventen Drogerie-Anbieter einen Haushaltswarenladen beherbergte, bewirtet inzwischen Stefanie Hüpen ihre Gäste mit Kaffee und Kuchen. Das "Tante Steffi" hat im November vergangenen Jahres eröffnet, die frisch gebackene Besitzerin hat sich damit einen Traum erfüllt. "Es macht unheimlich Spaß. Ein Café zu führen ist einfach etwas Schönes, das wollte ich schon immer gern machen", sagt sie. Von ihren Kunden ist die 41-Jährige ganz angetan. "Den Grefrathern eilt ja ein Ruf voraus, sie seien etwas eigen, das kann ich überhaupt nicht bestätigen, alle sind freundlich, offen und auch sehr hilfsbereit." Besonders freut sie sich, wenn sich in ihrem Café, in dem es auch eine Spielecke für die kleinen Gäste gibt, die Generationen treffen. "Kürzlich waren Mütter mit ihren kleinen Kindern da und auch einige Senioren. Die Kinder sind sofort zu den älteren Gästen hin, das war richtig schön anzusehen", sagt Hüpen.

Im Café können sich die Grefrather gleichzeitig mit dem nötigsten an Lebensmitteln versorgen. "Das ist auch eine Verbesserung", erklärt Reiner Kivelitz, der sich mit den Schützen auch für Verbesserungen vor Ort einsetzt. Allerdings sieht er bei der Lebensmittelversorgung in Grefrath generell noch Defizite. "Wenn ich in die Nachbarschaft gucke, nach Holzheim oder Büttgen, dann haben die alle gleich mehrere Lebensmittelketten, zumindest einen Supermarkt sollten wir hier schon auch haben, der würde mit Sicherheit gut angenommen."

(NGZ)
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