Neuss Neuer Theater-Eingang mit Café

Neuss · Der Vorsitzende des RLT-Trägervereins, Bertold Reinartz, ist mit der künstlerischen Entwicklung der Bühne hochzufrieden, wünscht sich aber einige bauliche Veränderungen – etwa einen neuen Theatereingang am Kopf des Gebäudes.

 Der frühere Bürgermeister Bertold Reinartz ist seit 1997 Vorsitzender des RLT-Trägervereins.

Der frühere Bürgermeister Bertold Reinartz ist seit 1997 Vorsitzender des RLT-Trägervereins.

Foto: Andreas Woitschützke

Herr Reinartz, die neue Intendantin Bettina Jahnke ist jetzt mitten in ihrer zweiten Spielzeit. Hat sie bisher Ihre Erwartungen erfüllt?

Bertold Reinartz Unsere Erwartungen sind sogar übertroffen worden. Wir waren zwar alle sehr positiv gestimmt von dem Eindruck, den Bettina Jahnke bei ihrer Vorstellung gemacht hat. Aber wir sind nicht davon ausgegangen, dass die Zustimmung ringsum so groß sein würde.

Warum?

Reinartz Frau Jahnke hat harmonisierende, aber auch polarisierende Elemente. Wir haben uns vorgestellt, dass es darüber durchaus auch Diskussionen geben könnte, die zudem auch angelegt waren in dem Bruch der Linien zwischen der Mauer/Schanko-Zeit und dem deutlichen Neubeginn mit Jahnke. Aber von allen Seiten kommt Zustimmung, was ich persönlich auch für gerechtfertigt halte.

Und wie sieht es aus wirtschaftlicher Sicht – auch mit Blick auf die Abstecher – aus?

Reinartz Es läuft gut. Auch die Verkaufszahlen gehen über die Erwartung hinaus. Wir haben mit Einbrüchen gerechnet, die aber nicht gekommen sind. Es bleibt zwar weiterhin schwierig, aber ich bin optimistisch, dass der Aufwärtstrend sich fortsetzt.

Die Theaterleitung würde den Eingang des RLT am liebsten in Richtung Kneipeneingang verlegen – so wie auch Burkhard Mauer es schon gerne gehabt hätte. Sehen Sie das auch so?

Reinartz Mauer hatte Recht. Das Theater an der Stelle in dem Gebäude ist ein Kompromiss. Er hätte es ja am liebsten dort gesehen, wo heute das Romaneum entsteht. Aber dafür war das Geld nicht da. Immerhin konnte Mauer eine Menge Ideen einbringen, die seitens des Bauherrn und Architekten nicht vorgesehen waren. Er hat zum Beispiel die Bühne gedreht und den Eingang von ganz hinten nach vorne geholt. Aber gegen die Auffassung des Bauvereins, dass an der Spitze aus wirtschaftlichen Gründen unbedingtGastronomie einziehen muss, ist er nicht angekommen. Aber er hat immer gesagt, eine Gastronomie werde dort nie laufen.

Und er hat Recht behalten.

Reinartz Ja, seit Beginn gibt es Probleme. Ich bin mit dem Vorstandsvorsitzenden vom Bauverein, Frank Lubig, in einer permanenten Diskussion über Veränderungen und auch die Nutzung der Chance, diesen Bereich dem Theater zuzuschlagen. Die Kreditkonditionen für den Bau werden in absehbarer Zeit neu verhandelt, und ich habe die Bitte an den Eigentümer, die damit verbundenen finanziellen Erleichterungen zu verwenden, um den Eingangsbereich zu verändern.

Das heißt konkret?

Reinartz Den Eingang in den Gastronomiebereich zu verlegen, und den oberen Teil separat über den Eingang zum Hitch-Kino nutzbar zu machen. Wir könnten in dem neuen Eingangsbereich dann auch eine Art Café schaffen, das permanent geöffnet wäre.

Eine Art Theatercafeteria...

Reinartz Ja, genau.

Wie reagierte der Bauerverein-Chef?

Reinatz Er ist am Erfolg des Theaters interessiert. Ich denke, dass er in der gastronomischen Lösung auch keinen dauerhaften Erfolg sieht.

Was müsste noch verändert werden?

Reinartz Unerfreulich ist die die Anfahrtsituation. Die anfangs mal existierende Parkbucht zum Anhalten gibt es wegen der Bauarbeiten am Romaneum nicht mehr. Bedauerlich ist vor allem die fehlende Abstimmung in der Planung, eine gemeinsame Lösung für Anfahrten zum Romaneum und zum Theater zu suchen.

Wie könnte die aussehen?

Reinartz Es würde schon hilfreich sei, wenn die Theaterbesucher die geplante Romaneum-Auffahrt mitnutzen könnten.

Mit einer neuen Fußgängerquerung.

Reinartz Ja, aber man könnte die alte auch verlegen. Außerdem wäre die Realisierung der angedachten Fußgängerbrücke sehr zu begrüßen. Dort gibt es nur einen gefährlichen Trampelpfad.

Helga Bittner führte das Gespräch.

(NGZ)
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