Neuss Neuer Brückenschlag über die Erft

Neuss · Stadt saniert Fußgängerbrücke am Burggraben und baut an der Erft in Selikum neu. Die alte Brücke dort gilt als marode.

Der Rundwanderweg A 8 führt auf einer Brücke über die Erft und zum Erft-Rad- und Wanderweg, die es so bald nicht mehr geben wird. Denn das Bauwerk am Nixhütter Hof ist so marode, dass ein Neubau kaum teurer wird als die Sanierung der bestehenden Brücke. Deshalb wird das Bauwerk mit einem Kostenaufwand von 450.000 Euro durch eine Stahlbetonbrücke ersetzt. Es ist nicht das einzige Vorhaben dieser Art, dem die Politik jetzt zustimmte.

Etwas preiswerter - nämlich "nur" 70.000 Euro teuer - soll die Sanierung der Brücke über den Burggraben ausfallen. Sie liegt am Übergang in die mittelalterliche Kernstadt und soll - gemeinsam wie das dort erhalten gebliebene Stück Stadtmauer - in das Lichtkonzept er Stadt eingebaut werden. Allerdings ist die Brückenkonstruktion aus dem Jahr 1981 zuvor zu sanieren. Der Bohlenbelag muss gegen einen Blechprofil-Rost ausgetauscht und das stark verwitterte Holzgeländer ersetzt werden. Das Geländer soll dabei auf das neuerdings vorgeschriebene Maß von 1,30 Meter erhöht werden. Das Ganze wird acht Wochen dauern und soll noch in diesem Sommer geschehen.

Die Brücke über die Erft hingegen wird in einer achtmonatigen Bauzeit zwischen Herbst und Mai ausgetauscht. Das geschieht nach Auskunft des Tiefbaumanagements (TMN) aus Rücksicht auf den Betrieb auf dem Nixhof, wo nicht zuletzt die Voltigierer vom RSV Grimlinghausen ihre sportliche Heimat haben. Ohne die Brücke könnten die Pferde nicht auf die Weide gebracht und im Sommer dort kein Heu gemacht werden. Sonst müssten sie "ganz außen rum", erklärt die langjährige RSV-Vorsitzende Angelika Quiring-Perl die Lage.

Eine Winterbaustelle befreit die Stadt deshalb von der Notwendigkeit, eine Behelfsbrücke zu bauen. Spaziergänger müssten auf dem Weg ins Grüne in dieser Zeit auf die Brücken an der Gerhard-Hoehme-Allee beziehungsweise am Gut Gnadental ausweichen.

Die Frage von Roland Sperling (Die Linke), ob angesichts dieser Alternativen überhaupt ein Neubau nötig wäre, beantwortete Gerd Eckers vom Tiefbaumanagement mit dem Hinweis: "Der Bedarf ist an der starken Abnutzung abzulesen." Und Kämmerer Frank Gensler ergänzte als TMN-Betriebsleiter: "Ein Tiefbauer setzen instand, was da ist und fragt nicht nach der Notwendigkeit des Bauwerks."

Doch nicht nur für den Betrieb auf dem Nixhof ist die Brücke wichtig, sondern auch für viele Spaziergänger, gerade aus Elvekum. Müssten sie dauerhaft über Gerhard-Hoehme-Allee ausweichen, wäre irgendwann die Frage nach einem durchgebauten Gehweg auf der Südseite des Nixhütter Weges zu beantworten. Denn auf dem Abschnitt ab Höhe Rembrandtstraße und bis zum Kinderbauernhof gibt es dort nur eine Ortsfahrbahn für die Anwohner, auf der sich Autofahrer und Fußgänger begegnen.

Mit dem Neubau verlängert sich die Spannweite der Brücke von 16,60 auf 18,45 Meter Länge, während sich die Breite von 2,80 auf 2,90 Meter verändert. Die Unterkante der neuen Brücke liegt zudem 50 Zentimeter höher als bei der alten. Damit reagiert die Stadt auf Hochwasserschutz-Auflagen der Bezirksregierung.

(-nau)
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