Neusser Architekten planen "Neulandbrücke" Neuer Blickfang im Rheinpanorama

Neusser Architekten planen "Neulandbrücke" · Monatelang existierte die so genannte "Neulandbrücke" nur in den Köpfen der Architekten Ercan Agirbas und Eckehard Wienstroer aus Neuss. Allenfalls Hans-Max Deutschle wusste, über was beide dann sprachen. Denn als Auftraggeber war der Geschäftsführer der Landesgartenschau 2005, die in Leverkusen ausgerichtet wird, in die Architektenpläne eingeweiht.

Die brachte er am Donnerstag zum offiziellen Baubeginn mit in die Dhünnaue, wo die ersten "Pflöcke" für die elegante Brückenkonstruktion eingeschlagen wurden. Die ersten von insgesamt 32. Knapp 500 Meter von der Autobahn 1 entfernt, soll die Brücke, deren Name aus dem Gartenschaumotto "Neuland entdecken" abgeleitet wurde, das Leverkusener Rheinpanorama vollkommen neu prägen.

Konstruiert als "luftige" Fachwerkbrücke in Stahlbauweise, überspannt die Rad- und Fußgängerbrücke in 4,75 Metern Höhe die stark befahrene Rheinallee, eine Bundesstraße. Während der Gartenschau verbindet sie so die zentralen Parkteile der "Laga" - den "Bumerang" auf der einen und den "Rheinuferpark" auf der anderen Seite. Der Belag der Brücke wird aus rot durchgefärbtem Beton sein und damit die Optik des so genannten "Bumerangweges", der mit roter Asche befestigt wird, fortsetzen.

Die Bauzeit für die Brücke wird etwa sieben Monate betragen. Damit ist das Bauwerk schon weit vor dem Beginn der Landesgartenschau fertig gestellt. Das ist gewollt, denn die "Neulandbrücke" wird in das bestehende Verkehrsnetz von Fuß- und Radwegen integriert und so auch nach der Gartenveranstaltung der Bevölkerung erhalten bleiben. Die Baukosten für die Brücke werden mit 1,4 Millionen Euro beziffert.

Für Ercan Agirbas und Eckehard Wienstroer war die Planung alles andere als konventionell. Denn als besondere Herausforderung war im Baugrund die abgedichtete Altlast Dhünnaue Mitte. Die Rammarbeiten für die 32 Fundament-Pflöcke - jedes 24 Meter lang - erfolgen daher in enger Abstimmung mit der Bayer AG, für die gestern Günter Hesse vor Ort war, der Projektleiter für die Abdichtung der Altlast. Die 80-Tonnen-Ramme setzt konsequenterweise auch die Firma ein, die selbst mit der Versorgung dieser Verunreinigung im Boden beauftragt war.

Auch die Brückenlänge von 170 Metern ist durch den Untergrund bedingt. So überspannt sie nicht nur die Rheinallee, sondern auch das so genannte "Medienband" im Rheinuferpark, wo hoch empfindliche Leitungen der Firma Baer verlaufen, die vom Bau nicht berührt werden dürfen. Wegen dieser Besonderheiten haben die Technischen Betriebe Leverkusen (TBL) die Bauleitung übernommen.

Die "Neulandbrücke" ist die erste und spektakulärste Brücke für die Landesgartenschau in Leverkusen. Ihr werden noch drei weitere folgen: die "Forumbrücke" über das Flüsschen Dhünn und der 160 Meter lange "St. Antonius-Steig, der an der St. Antonius-Kirche beginnt und auf einer frei schwingenden Aussichtsplattform über der Rheinaue ausläuft.

Auch diese Brücken entstanden - wie auch die "Neulandbrücke" auf dem Reißbrett des Neusser Architekturbüros Agirbas/Wienstroer von der Büttgerstraße, das für die Landesgartenschau im übernächsten Jahr in der Bayer-Stadt auch noch zwölf Pavillons realisiert. -nau

(NGZ)
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