Neuss Neue Obdachlosenunterkunft nach Ostern fertig

Neuss · Die Baracken am Derendorfweg machen Platz für einen Bau aus Containern, die für Flüchtlinge nicht benötigt werden.

Erst beherbergten die Baracken am Derendorfweg das Liegenschaftsamt, dann waren sie Wohnung für Asylbewerber und zuletzt als "Hin- und Herberge" Notschlafstelle für bis zu 52 obdachlose Männer. Jetzt sind sie weg. Inclusive Bodenplatte. An ihrer Stelle wird eine Container-Anlage errichtet werden - mit mehr Platz und mehr Komfort.

Bevor das passieren kann, muss die Bezirksregierung erst noch die Experten vom Kampfmittelräumdienst über die freigeräumte Fläche neben dem TüV-Gelände schicken. Fördert deren Sondierung keine Weltkriegsrelikte mehr zu Tage, soll nach Angaben des städtischen Presseamtes rasch mit den Tiefbauarbeiten begonnen werden. Diese sollen bis zum Monatsende abgeschlossen sein. Die Wohncontainer wiederum sollen bis zum Ende der Osterferien, also bis zur zweiten Aprilwoche, bezugsfertig sein.

Die Entscheidung, die alten Baracken abzureißen, war im August vergangenen Jahres gefallen. Seit Oktober können die Obdachlosen die Notunterkunft am Südbad ansteuern, die für die Aufnahme von bis zu 65 Flüchtlingen errichtet worden war - ohne je bezogen zu werden. Ab April soll diese wieder für den ursprünglich gedachten Zweck zur Verfügung stehen.

Das versetzt die Stadt in die Lage, vorerst keine weiteren Notunterkünfte errichten zu müssen. Die Container, die zu diesem Zweck schon eingekauft wurden und in Allerheiligen beziehungsweise Uedesheim aufgestellt werden sollten, werden nun am Derendorfweg zur neuen Obdachlosenunterkunft zusammengefügt. Derzeit stehen sie auf dem Areal des ehemaligen Alexianer-Krankenhauses.

Aktuell leben nach Angaben der Stadt 400 Asylbewerber in Neuss, deren Verfahren noch nicht abgeschlossen ist. Etwa 1030 Geflüchtete genießen ein unbefristetes Aufenthaltsrecht, 1580 weitere haben nur eine befristete Aufenthaltserlaubnis. In den sieben Notunterkünften der Stadt sind derzeit 381 Menschen untergebracht - und 155 Plätze frei. Vorrangig versucht die Kommune, Wohnungen für die Unterbringung dieser Neu-Neusser anzumieten.

(-nau)
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