Neuss Neue Energiequellen fürs Haus

Neuss · Bei der Messe "Smart Energy" kamen Hausbesitzer und Handwerker in der Neusser Stadthalle zusammen. 99 Betriebe präsentierten dort ihr Angebot an energiesparenden Maßnahmen.

Messe Smart Energy 2012
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Häuslebauer, Auftraggeber für öffentliche Gebäude, Planer von Büros, Handwerker: Für fast alle ist Information über effiziente Energienutzung wertvoll. Denn Energie kostet Geld — und das von Jahr zu Jahr mehr. Und so standen die Messestände bei der "Smart Energy" in der Stadthalle dicht an dicht, für die Besucher gab es vieles zu entdecken. Die sechste Auflage der Messe verzeichnet einen neuen Ausstellerrekord: 99 Betriebe präsentierten ihre Produkte, Beratungsstellen zeigten sich neutral.

Windkraft Eine innovative, wenn auch nicht ganz neue Erfindung ist der "Energy Ball", eine kugelförmige Windturbine, mit der man geräuschlos und ohne die sonst bei Windrädern üblichen Schlagschatten einen großen Teil des Strombedarfs selbst decken kann. Katharina Puhane von der "Natürlich Puhane UG" ist zuständig für den deutschlandweiten Vertrieb des niederländischen Produkts und wagte den Selbstversuch: "In sieben Monaten hat er bereits fast 500 Kilowattstunden erwirtschaftet", sagte sie. Zwei Modellvarianten gibt es — mit Durchmessern von einem einem und von zwei Metern. Letzterer könne doppelt so viel leisten. Zwischen 3000 und 6000 Euro kostet die Innovation. "Finanziell hat sich ein Energy Ball etwa nach zehn Jahren amortisiert. Die Umwelt zu schützen halte ich aber für unbezahlbar", sagte Puhane.

Brennstoffzellen Auf der Messe wurde auch die Brennstoffzelle "BlueGen" vorgestellt. Dieses hocheffiziente, erdgasbetriebene Mikrikraftwerk auf Brennstoffzellenbasis versorgt Wohngebäude und kleine Unternehmen mit Wärme. "Dabei ist besonders der elektrische Wirkungsgrad von bis zu 60 Prozent bei einer Leistung von 1,5 Kilowattstunden hervorzuheben", sagte Christian Nentwig, Vertriebsleiter der Sanevo Blue Energy GmbH. "Die hohe Effizienz ist deshalb so attraktiv, weil sie mit einer niedrigen CO2-Emmission einhergeht."

Wärmedämmung Empfohlen wird eine meist zehn bis zwölf Zentimeter dicke Außendämmung, die enorme Einsparungen — im Altbau bis zu 60 Prozent — bringen kann. "Außerdem sorgt eine gute Dämmung für ein angenehmes Raumklima, das das ganze Jahr über gleichbleibt", sagt Oliver Timm von Maler Dworak.

Wärme aus Kälte Erstmals stellte das Unternehmen Frioheat sein Energiespar-Wärmerückgewinnungs-System aus Kälte auf der Smart Energy vor. "Kälteanlagen bieten eine wirkungsvolle Art der Energieeinsparung", erklärte Vertriebsleiter Oliver Klostermann, "denn sie entziehen dem Kühlgut Wärme." Die Abwärme wird genutzt, um Brauchwasser und Heizungswasser zu erhitzen. Der Gasverbrauch könne um 63 Prozent, der Stromverbrauch um 20 Prozent gesenkt werden.

(NGZ)
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