Neuss Neue Brücke im Hafen ist montiert

Neuss · Ein Schwimmkran hat die 250 Tonnen schwere Stahlkonstruktion an ihren Standort gehoben. Die von Architekt Eckehard Wienstroer konzipierte Stabbogenbrücke soll für Fußgänger künftig den Weg in den Hafen verkürzen.

Neuss: Neue Brücke für den Hafen
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Neuss: Neue Brücke für den Hafen

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Fast schon majestätisch erhob sich die neue Fußgängerbrücke über die Hafenmole am Samstag Mittag. Ein spezieller Schwimmkran war angerückt, um die Stahlkonstruktion an ihren eigentlichen Standort zu heben. Die Bedingungen für die spektakuläre Aktion waren gut: Der Wasserstand im Hafen war stabil und Wind gab es auch keinen.

Das ließ die Verantwortlichen um Klaus Harnischmacher, Geschäftsführer der Stadthafen Neuss GmbH, beruhigt durchatmen. Zahlreiche Neusser hatten sich am Bauzaun eingefunden, um zu sehen, ob die Brücke auch wirklich auf ihre Betonfundamente passt. Die Zuschauer brauchten allerdings eine gute Portion Geduld, denn die schöne neue Brücke ließ etwas auf sich warten. Es galt noch einige Vorarbeiten zu erledigen, bis dann der Stahlkoloss an den Haken genommen werden konnte. Stahlstützen, die für die Montage benötigt wurden, mussten erst entfernt werden. In den vergangenen Wochen wurden die Einzelteile angeliefert und am Kai komplett zusammen gefügt.

 Mittels eines Spezialschwimmkrans wird die Fußgängerbrücke an der Batteriestraße eingeschwenkt.

Mittels eines Spezialschwimmkrans wird die Fußgängerbrücke an der Batteriestraße eingeschwenkt.

Foto: Andreas Woitschützke

Gegen 13.30 Uhr war es dann so weit: Langsam wurde die montierte Brücke in die Luft gehoben, gedreht und vorsichtig ausgerichtet, bis sie schließlich in ihre Verankerung gesetzt werden konnte. Während die Zuschauer gebannt schauten, ob dass denn auch gut klappt, blieben die Verantwortlichen sichtlich gelassen. Prüfstatiker Karl-Theo Reinhart machte sich keine echten Sorgen: "Allerdings bin auch ich fasziniert, dass ein Schwimmkran diese Lasten bewegen kann."

Architekt Eckehard Wienstroer erklärte, dass das Problem beim Einsetzen einer solchen Stabbogenbrücke der Moment ist, wenn die Brücke hängt. Schließlich ist die Konstruktion für die Belastungen, die in diesem Moment wirken, nicht gedacht: "Im Prinzip trägt sich die Brücke selbst, wie ein Flitzebogen. Die eigentliche Brücke ist die Sehne und der Bogen hält die Konstruktion auf Spannung."

Mit der Brücke ist die Neusser Innenstadt wieder ein Stück weiter an den Hafen gerückt. Über die Treppen soll das Bauwerk ab Ende September nutzbar sein, bis Rampe und Aufzug fertiggestellt sind, wird es November. Seit 2012 feststand, dass das Unternehmen Pierburg sich im Hafen ansiedeln wird, wurden die Pläne, eine Brücke über die Mole zu bauen, forciert. Pierburg hatte eine schnellere Anbindung an den Hauptbahnhof für seine Mitarbeiter gefordert. Ende 2012 hatte der Neusser Rat den Entschluss zum Brückenbau gefasst, so dass Planung und Bauphase schnell voranschreiten konnten.

Mit der Brücke ist die Hafenmole vom Bahnhof aus in wenigen Minuten zu erreichen, bislang mussten die Mitarbeiter einmal um das Hafenbecken herum laufen, um zum Arbeitsplatz zu gelangen. Zugänglich wird die Brücke über die Collingstraße. Erst über eine Rampe, dann mit einer Treppe oder einem Aufzug geht es auf die Stahlbrücke. Auf der anderen Seite ist dann wiederum genug Platz für eine Rampe und eine Treppe, so dass ein Aufzug nicht nötig wird.

(NGZ)
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