Neuss Neue alte Neusser Seiten

Neuss · Neuss Fein gemacht, mit schickem Kleidchen, freut sich das kleine Mädchen auf die Neusser Kirmes - in schwarz-weiß auf der Leinwand zu sehen. Im Film "Neusser Schützenfest um 1936", ausgeliehen von Dr. Werner Erdmann, werden auch Schiffsschaukeln, eine Achterbahn und ein Mini-Riesenrad - und die "Kinderbelustigung", die heute immer noch auf der Festwiese die Kinder begeistert, wenn auch nicht mehr mit Wasser-Eimern und Mehl-Such-Spielen, aber immer noch mit Klettern - gezeigt.

 Neusser Filme sorgen für ausverkauftes Kino : Als am Sonntag im UCI „Neuss in alten Bildern“ auf die Leinwand kam, waren beide Vorstellungen sehr gut besucht. Dabei wurden Filme aus dem Stadtarchiv, aber auch Leihgaben von Neussern gezeigt - gedreht von 1925 bis 1982 nicht nur über das Schützenfest.

Neusser Filme sorgen für ausverkauftes Kino : Als am Sonntag im UCI „Neuss in alten Bildern“ auf die Leinwand kam, waren beide Vorstellungen sehr gut besucht. Dabei wurden Filme aus dem Stadtarchiv, aber auch Leihgaben von Neussern gezeigt - gedreht von 1925 bis 1982 nicht nur über das Schützenfest.

Foto: Woi

Neuss Fein gemacht, mit schickem Kleidchen, freut sich das kleine Mädchen auf die Neusser Kirmes - in schwarz-weiß auf der Leinwand zu sehen. Im Film "Neusser Schützenfest um 1936", ausgeliehen von Dr. Werner Erdmann, werden auch Schiffsschaukeln, eine Achterbahn und ein Mini-Riesenrad - und die "Kinderbelustigung", die heute immer noch auf der Festwiese die Kinder begeistert, wenn auch nicht mehr mit Wasser-Eimern und Mehl-Such-Spielen, aber immer noch mit Klettern - gezeigt.

Rund 600 Besucher haben am Sonntag die Aktion von NGZ, Stadtarchiv, UCI und "ps-media Schmidt" genutzt, sich "Neuss in alten Bildern" anzuschauen.

Und sie konnten zwei Stunden lang im UCI Kino Filme zwischen 1925 und 1982 bewundern, wobei sie ihre Heimatstadt mit alten, inzwischen durch Krieg und Abriss zerstörten Gebäuden wiedersahen. So glänzt der mehr als sechs Minuten lange, um 1936 gedrehte, Film auch mit ausführlichen Regimentsbildern und dem alten Hessentor (aus Pappe), von dem nur noch der Straßenname "Hessentordamm" und die Platzbezeichnung im Festprogramm der Schützen übrig geblieben ist.

Bei den "jüngeren" Filmen aus den 1960-er und 1970-er Jahren stieg dann der Wiedererkennungswert, wenn Oberbürgermeister, Schützenpräsident oder Schützenkönig auftauchten. Auch Dr. Heinz Günther Hüsch, der selbst Ausschnitte aus seinem Königsjahr-Film auslieh,äußerte sich zufrieden: "Das war eine interessante Vorführung, die mir sehr gut gefallen hat."

Beklemmend waren die Bilder mit den Hakenkreuzfahnen Mitte und Ende der 1930-er Jahre. Auch die fröhlichen Gesichter im Film vom letzten Schützenfest vor dem Zweiten Weltkrieg 1939, den Kurt Lonnes zur Verfügung stellte, lassen die Zuschauer daran denken, wie viele der Schützen das Fest für den Weg in Krieg und Tod verließen.

Das Schützenfest mit seinen prächtigen Bildern hatte besonders viele Filmer inspiriert, jedoch gab es auch bewegte Bilder von den Eisschollen auf dem Rhein aus dem Winter 1962/63 und alte Straßenbahn-Bilder von 1960. Die jungen und alten Besucher erlebten "ein Stück Neusser Film-Geschichte", wie Dr. Jens Metzdorf, der Leiter des Neusser Stadtarchivs, bei seiner Begrüßung erklärte.

"Im Stadtarchiv sichern und bewahren wir neben Papieren und Fotos natürlich auch audio-visuelle Medien, wozu auch diese Filme gehören." Nach kurzen Vorführungen wurde die Idee geboren, diese Filme einem breiteren Publikum zu zeigen. Nach einem Aufruf in der NGZ hatten einige Neusser ihre Filme zur Verfügung gestellt.

Mitinitiator und NGZ-Redakteur Simon Hopf machte auf die innerhalb von 15 Jahren von 1948 bis 1963 sich von 60 000 auf 100 000 fast verdoppelnde Einwohnerzahl von Neuss aufmerksam, durch die sich Neuss rasant veränderte.

Besonderes Vergnügen bereitete den Zuschauern der fast zwanzigminütige Film des inzwischen 91 Jahre alten Dr. Albert Kreuels, der 1962 Neuss mit ironisch-hintergründigen Bemerkungen vorstellte: angefangen bei Luftaufnahmen von St. Quirin zu den Klängen von "Tochter Zion" über seine Bemerkung "Das alte Rathaus war schön, dafür ist das neue größer" und zum typischen "Öl- und Geld-Geruch" bis zum "Hang der Neusser zum Heroischen", der eher in der Vergangenheit liege.

Dass beide Vorstellungen fast ausverkauft waren, lässt Dr. Metzdorf an eine Wiederholung denken. "Ich bin ganz überwältigt von der Resonanz", sagte er und betonte: "Wir haben noch einige Filme nicht gezeigt - und ich hoffe, dass nun noch mehr Neusser ihre Filme zum Sichern und Zeigen ins Stadtarchiv bringen." Das ist bei der Begeisterung der Neusser für ihre Stadt nicht unwahrscheinlich - und zeigt einen weiteren Unterschied zu Düsseldorf: Dort sollen zu einer ähnlichen Veranstaltungen nur 150 Besucher gekommen sein...

Am Montag in der NGZ:

Zur Sache Bewegende Bilder

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort