Neuss Napp holt Möbelriesen nach Neuss

Neuss · In Süddeutschland ist Möbel Segmüller eine feste Größe: neun Standorte, eigene Produktion, mehr als 4000 Mitarbeiter. Nun will das 1925 in Friedberg bei Augsburg gegründete Familienunternehmen in Richtung Norden expandieren. Ein favorisierter Standort ist Neuss.

Neuss: Napp holt Möbelriesen nach Neuss
Foto: Büntig, Stefan

Auf einem sechs Hektar großen Grundstück im Hammfeld könnte ein Mega-Möbelhaus mit 45.000 Quadratmetern Verkaufsfläche entstehen. Zum Vergleich: Das gesamte Rheinparkcenter ist lediglich knapp 38.000 Quadratmeter groß.

Die Planungen für die Ansiedlung von Segmüller scheinen im Neusser Rathaus weit gediehen zu sein. "Ich wäre froh", sagt Bürgermeister Herbert Napp, "wenn wir dieses Möbelhaus mit seinem hochwertigen Angebot für den Standort Neuss gewinnen könnten." Für den 10. April hat der Verwaltungschef bereits alle Stadtverordneten zu einer Informationsveranstaltung in den Ratssaal eingeladen. Auf seiner Sitzung am 19. April soll dann der Stadtrat schon einen weichenstellenden Beschluss fassen. Im Möbelhaus würden, so Herbert Napp, 600 hochqualifizierte Vollzeitarbeitsplätze entstehen. Der Neusser Bürgermeister war inzwischen zu Gesprächen in der Segmüller-Zentrale zu Gast: "Ich bin auf seriöse, sehr angenehme Gesprächspartner getroffen."

Möbel Segmüller greift nach einem städtischen Grundstück an der Zufahrt zur Kardinal-Frings-Brücke. Der Gebäudekomplex an der Ecke zur Stresemannallee würde parallel zum Willy-Brandt-Ring entstehen. Das Areal gehört zum Gewerbegebiet des so genannten Hammfeld II. Dass dort, wie vor 20 Jahren angedacht, einmal Bürohäuser entstehen, glaubt Napp nicht mehr. Der Grund: keine Nachfrage.

Soll vis-à-vis des Rheinparkcenters ein Möbelhaus gebaut werden, muss der rechtsgültige Bebauungsplan angepackt werden. Der lässt dort zwar Gewerbeansiedlungen zu, aber keinen Einzelhandel. Eine Umwidmung ist nach Einschätzung Napps möglich, da Möbel nicht zu den Produkten zählen, die für den innerstädtischen Handel relevant sind. Die Knackpunkte seien eher im Nebensortiment zu finden. Napp will die so genannte "Neusser Liste" anwenden; Segmüller habe bereits signalisiert, neben Möbeln nur Kinderwagen, Matratzen, Lampen und Teppiche anbieten zu wollen. "Da sehe ich den Inhaber geführten Neusser Einzelhandel in der City nicht gefährdet", sagt Napp.

Gibt es Alternativen zum Standort Hammfeld? Das Gewerbegebiet in Holzheim, das schon mit Ikea in Verbindung gebracht wurde, will der Bürgermeister für kleinteiligere Ansiedlungen reservieren: "Das ist unser letztes Grundstück von Gewicht, das wir anbieten können."

(NGZ/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort