Nachruf Trauer um Neusser Musiker Bernd Kronen

Neuss · Mehr als ein halbes Jahrhundert hat er die Vokalmusik in Neuss geprägt und gehört zu den Gründern des Städtischen Schul- und Jugendmusikwerkes der Quirinusstadt. Nun ist Bernd Kronen im Alter von 89 Jahren gestorben.

 Eine Aufnahme von Kronen aus dem Jahr 2005.

Eine Aufnahme von Kronen aus dem Jahr 2005.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Kronen, der 1931 in Neuss geboren wurde, unterrichtete nach Abitur am Quirinusgymnasium und Studium zunächst an der Münster- und Dreikönigenschule, folgte 1964 dem Ruf des Kultusministers Paul Mikat an das staatliche Institut für Lehrerfortbildung nach Duisburg.

Um wieder Musik an und mit der Basis zu machen, übernahm er im Jahr 1978 die Leitung der Städtischen Musikschule Dormagen bis zur Pensionierung im Februar 1996. Was ihm den Ruf eines „Musikmagiers“ eingebracht hat, war seine Leidenschaft für offenes Singen. Rund 150 offene Singstunden hat er initiiert, von denen viele im WDR übertragen wurden, darunter auch das 100. offene Singen in der Hörfunkreihe „Sing mit uns“.

Was ihn aber vor allem mit seiner Heimatstadt verbindet, ist der fast fünf Jahrzehnte erfolgreiche „Neusser Madrigalchor“. Schon als 19-Jähriger hatte Bernd Kronen sein erstes Konzert am 5. Januar 1950 in der Dreikönigenkirche dirigiert. Mit dem „Sing- und Spielkreis“ der Pfarrgemeinde gründete der Musiker 1959 den „Neusser Singkreis“, der Name war eine Verbeugung vor seinem Lehrer Gottfried Wolters, der 1979 in „Neusser Madrigalchor“ umbenannt wurde.

In den 70iger- und 80iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts war der Chor erster Protagonist Neusser Vokalmusik, machte Werbung für die Stadt auf Konzertreisen nach Süddeutschland, Österreich und Italien und füllte in mehr als 200 großen Chorkonzerten das Zeughaus.

Im September 2005 wurde er, inzwischen 74 Jahre alt, als Gründer und Leiter des Madrigalchores im Zeughaus verabschiedet. Zehn Jahre später hat sich der Chor aufgelöst. Beim Abschiedskonzert in der Christuskirche war Bernd Kronen dabei, denn es war als offenes Singen konzipiert. Und „Gesang ist die Seele aller Musik“ - davon war der Magier Zeit seines Lebens überzeugt.

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