Nachruf Trauer um Prinz Alfons I.

Neuss · Alfons Buschhüter, Unternehmer, Musiker und Karnevalist, ist am Dienstagabend im Hubertusstift verstorben. Silvester wäre er 83 Jahre alt geworden.

Alfons Buschhüter war immer für das Handgemachte. Das galt im Berufsleben des gelernten Sattlers, Polsterers und Dekorateurs und noch mehr in der Musik, in der er es zu großer Virtuosität brachte – und zu mehreren deutschen Meistertiteln, die er mit der Mundharmonika errang. Die großen Bühnen musste Buschhüter aus gesundheitlichen Gründen schon vor Jahren verlassen, jetzt geht er ganz. Alfons Buschhüter, Handwerker, Unternehmer, Musiker und auch Karnevalist, starb am Dienstagabend im Hubertusstift. Silvester wäre er 83 Jahre alt geworden.

 Alfons Buschhüter starb im Alter von fast 83 Jahren.

Alfons Buschhüter starb im Alter von fast 83 Jahren.

Foto: Andreas Woitschützke

Seine Ehefrau Elke und sein jüngster Sohn Christoph, eines von vier Kindern, waren in seinen letzten Stunden bei ihm. Während Buschhüter aus dem einen Leben in ein anderes glitt, spielten sie ihm all die Titel vor, die er in fast 60 Jahren auf der Bühne gerne selbst gesungen hatte. Und bei einem Text von Udo Jürgens, der zu den Großen gehört, die der Neusser auf der Bühne begleiten durfte, schlief er ein. Seine Familie wird seine Asche unter einer 120 Jahre alten Eiche in der Waldruhestätte Meerbusch beisetzen. Dem Wald, in dem der gebürtige Büdericher in den Nachkriegsjahren wilderte, um die Familie durchzubringen, wie Elke Buschhüter berichtet. „Da schließt sich ein Kreis.“

Buschhüter wurde als zweites von drei Kindern geboren. Den Wunsch nach einem Musikstudium verweigerten ihm die Eltern, also wurde ihr Sohn Handwerker. Nach Jahren der Selbständigkeit und als Handelsvertreter trat Buschhüter 1982 in die von Klaus Cerwinski 1963 gegründete Firma Klacer ein, die die Buschhüters 1991 kauften und die – nach drei Umzügen – 2013 an der Normannenstraße unter dem Namen Klacer Raumdesign ansässig wurde. Sie wird von Ehefrau Elke geführt. Beide waren 38 Jahre verheiratet.

Über die Musik kam Alfons Buschhüter auch zum Karneval, in dem er Karriere machte. Unter den Farben seiner Heimatgesellschaft, den „Blauen Funken“, wurde er in der Session 98/99 Prinz Karneval in Neuss. 2002 übernahm er die Präsidentschaft im Neusser Karnevalsausschuss und leitete den Dachverband der Neusser Gesellschaften sechs Jahre lang im Team mit Hans Brummer und Josef Patzelt. Dass ihm nach seiner Verabschiedung die Ehrenmitgliedschaft verweigert wurde, empfand Buschhüter als Kränkung und brach mit den meistern Vereinen.

Im Kreis der Karnevalisten verbreitete sich die Nachricht vom Tod Buschhüters schnell. Andreas Radowski, Sitzungspräsident der Blauen Funken, sprach aus, was viele gedacht haben mögen: „Wieder ein alter Recke weniger.“

(-nau)
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