Neuss Nachbar kritisiert die Planung Finanzamt-Areal

Neuss · Michael Köhler (64) ist sauer. Als Anwohner der Schillerstraße blickt der Ruheständler mit Sorgen auf die Planungen des städtischen Bauvereins, der auf dem Finanzamt-Gelände im Dreikönigenviertel knapp 70 Einheiten (20 Doppelhaus-Hälften, 6 Stadthäuser, 43 Wohnungen) ab Spätsommer errichten will.

Köhler fürchtet, seine bisherige Lebensqualität zu verlieren. Er kritisiert eine "intransparente Informationspolitik" des Bauvereins, die "katastrophale Zufahrt" zur Tiefgarage und sagt einen "erheblichen Wertverlust der jetzigen Häuser an der Schillerstraße" voraus. Das Gebäude parallel zur Schillerstraße sei zudem so hoch, so dass er als Nachbar Angst hat, "im Dunkeln zu sitzen". Seine kritischen Anmerkungen hat Michael Köhler im Rahmen der ordentlichen Anhörung zum Bebauungsplan-Verfahren eingereicht.

Der Stadtrat will in seiner Sitzung am 10. Februar beraten und entscheiden. "Wir gehen davon aus, dass wir dann über Planreife verfügen", sagt Peter Krupinski (34). Der Prokurist des Bauvereins verweist darauf, dass die Projektplanung durch den unabhängigen Gestaltungsbeirat im Grundsatz begrüßt wurde. Dessen Anmerkungen zur Fassadengestaltung seien inzwischen berücksichtigt worden.

Die Zufahrt zur Tiefgarage nahe der abknickenden Vorfahrt Schillerstraße, Ecke Straße An der Obererft gehe auf einen Vorschlag des Amtes für Verkehrslenkung zurück: "Wir müssen ausreichend Abstand zu den Ampelanlagen halten." Dank des zurückgesetzten Staffelgeschosses wirke das Gebäude dreigeschossig: "Das ist der Umgebung angemessen. Das sieht auch der Gestaltungsbeirat so." Peter Krupinski ist von der Qualität der Planung überzeugt: "Gern erläutere ich das Projekt auch einmal Herrn Köhler."

(NGZ)
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