Neuss Nach Sturz: Stadt tauscht Niedertor-Pflaster

Neuss · Nach einem verlorenen Rechtsstreit muss die Stadt nun den Bodenbelag in der Niederstraße austauschen. Ausgangspunkt war ein Unfall, bei dem sich eine ältere Frau einen komplizierten Bruch zuzog.

 Die Absperrbaken bleiben bis zum Baubeginn stehen.

Die Absperrbaken bleiben bis zum Baubeginn stehen.

Foto: woi

Sie war, so erklärt Stadtpressesprecher Sascha Severin, mit ihrem Rollator in den Fugen zwischen dem Kopfsteinpflaster stecken geblieben, mit dem quer über die Fahrbahn die Umrisse des Niedertores nachgezeichnet wurden, das sich im Mittealter an dieser Stelle erhob. Noch vor dem Neusser Schützenfest soll das Kopfsteinpflaster entfernt und durch Basaltplatten ersetzt werden, so Severin. Die Umrisse des ehemaligen Stadttores sollen aber auch danach zu erkennen sein.

Diese Intarsien aus Kopfsteinpflaster waren verlegt worden, als im Anschluss an umfangreiche Kanalbauarbeiten der Hauptstraßenzug insgesamt umgestaltet worden war. Kritik wurde danach schnell laut, denn im Übergang zwischen den alten Gehwegen und der Fahrbahn mit dem Gleisbett der Straßenbahn entstand eine Stolperkante, die im Nachhinein an einigen Stellen sogar abgeschrägt wurde.

Bei den Kanalbauarbeiten hatten Archäologen Fundamente des Niedertores freigelegt, die sich mit älteren Funden, die der Archäologe Constantin Koenen bereits 1880 bei der ersten Verlegung des Abwasserkanals gemacht hatte, zu einem Grundriss ergänzen ließen. Dieser wurde im Frühjahr 2009 im Pflaster dargestellt und um eine Bronzeplastik ergänzt, die das nördlichste Neusser Stadttor darstellt. Die Fugen zwischen dem Kopfsteinpflaster waren seitdem aber so breit geworden, dass sich dort der Rollator verhaken und die Frau stürzen konnte.

Die in Regress genommene Stadt sah sich in der Verantwortung, so Severin, die Situation zu ändern. Zunächst wurden nur Warnschilder aufgestellt, die später durch Absperrbaken ersetzt wurden. Der Austausch des Pflasters hätte schon längst erfolgen sollen, doch verzögerten sich Lieferung und Zuschnitt der Basaltplatten. Jetzt gilt der 12. August als Termin des Baubeginns.

(NGZ)
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