"Gottesmutter von Pskow" an russisch-orthodoxe Kirche zurückgegeben Nach Kriegsende lange verschollen

Neuss. Am vergangenen Donnerstag wurde sie im Moskauer Danilow-Kloster dem Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche, Alexej II., übergeben: die berühmte Ikone der "Gottesmutter von Pskow" vom Ende des 16./Anfang des 17. Jahrhunderts. Der Inhalt der Darstellung ist der Belagerung von Pskow 1581 durch den polnischen König Stefan Batorij und der wundersamen Hilfe der Gottesmutter gewidmet. Das Meisterwerk russischer Ikonenmalerei befand sich bis 1917 im Pokrow-Kloster in Pskow.

Neuss. Am vergangenen Donnerstag wurde sie im Moskauer Danilow-Kloster dem Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche, Alexej II., übergeben: die berühmte Ikone der "Gottesmutter von Pskow" vom Ende des 16./Anfang des 17. Jahrhunderts. Der Inhalt der Darstellung ist der Belagerung von Pskow 1581 durch den polnischen König Stefan Batorij und der wundersamen Hilfe der Gottesmutter gewidmet. Das Meisterwerk russischer Ikonenmalerei befand sich bis 1917 im Pokrow-Kloster in Pskow.

Nach der Auflösung des Klosters während der Revolution wurde die Ikone von der sowjetischen Regierung konfisziert und im Depot des Museums von Pskow eingelagert. Dort verblieb sie auch, nachdem deutsche Truppen Pskow am 9..Juli 1941 besetzt hatten. In den folgenden Jahren wurde das Pskower Museum zu einer Sammelstelle für Kunst- und Kulturgüter. Im Februar 1944 begann die Wehrmacht mit der hastigen Evakuierung des in Pskow gelagerten Kunstbesitzes nach Riga. Von dort wurden schließlich unter anderem 650 Ikonen nach Burg Kolberg in Leeberg (Bayern) verbracht.

In den ersten Nachkriegsjahren kehrte der größte Teil des Museums- und Kirchengutes nach Pskow zurück. Verschollen blieb jedoch die berühmte Ikone der "Gottesmutter von Pskow". Erst Ende 1969 tauchte sie als bayerischer Privatbesitz in einer Ausstellung im Haus der Kunst in München auf. Die bisherige Besitzerin erklärte sich nach 30 Jahren nunmehr auf Bitten der Bundesregierung bereit, das wertvolle Stück zurückzugeben. Ihre Bedingung: Es müsse wieder in die Hände der orthodoxen Kirche gelangen.

Unterstützung erfuhr sie von einem Benediktinerpater, der die Ikone auf dem Weg zurück nach Russland begleitete. Die Übergabe an Patriarch Alexej.II. erfolgte durch den deutschen Botschafter in Russland, Ernst-Jörg von Studnitz. Für die russich-orthodoxe Kirche sind jedoch mit der Übergabe längst nicht alle Probleme gelöst. Das Prokow-Kloster besteht nun seinerseits darauf, die Ikone zurück zu erhalten. Noch zögert Patriarch Alexej. Er neige dazu, das Bild an den Ort zurückzuführen, an dem es einst gehangen habe. Doch müsse man erst herausfinden, "wo das gewesen sei." Max Tauch

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