Neuss Nach Jobcenter-Mord: Trauerzug für Opfer

Neuss · Mit einem Trauerzug vom Quirinusmünster zum Büropark an der Stresemannallee drückten am Sonntagabend rund 150 Menschen ihre Betroffenheit über die Bluttat im dortigen Jobcenter aus, bei der am Mittwoch eine 32-jährige Sachbearbeiterin zu Tode gekommen war. Es war eine spontane Aktion, der sich vor allem Mitarbeiter des Jobcenters anschlossen. "Enttäuschend war", so Sonja Papendick, die als Ordnerin eingesetzt war, "dass von Politik und Verwaltung gar keiner gekommen ist."

 Betroffenheit zeigten viele Teilnehmer des Trauerumzuges.

Betroffenheit zeigten viele Teilnehmer des Trauerumzuges.

Foto: D. Staniek

Seit Freitag hatte eine kleine Gruppe um David Saroglou herumtelefoniert, um eine möglichst große Gemeinde zusammenzutrommeln. Friedlich sollte gegen Gewalt demonstriert und zum Ausdruck gebracht werden, dass das nicht toleriert wird.

Kaplan Stephan Berger wurde am Samstag gebeten, als katholischer Geistlicher mitzugehen. Einer Bitte, der er sich nicht verschloss. Einige Sanitäter der Johanniter wurden am Sonntag auf einem Pfarrfest angesprochen und zur Teilnahme eingeladen. Er habe ihnen das freigestellt, erklärt Regionalvorstand Joachim Kürten, und auch zugelassen, dass ein Rettungsfahrzeug mit ausfährt. "Da soll man nicht dran sparen, wer weiß was passiert." Auch Polizei und Notfallseelsorge waren dabei, wurden aber nicht benötigt.

(NGZ/url)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort