Neuss Nach Großbrand: Luft- und Wasserwerte in Ordnung

Neuss · Im großen Umkreis der Einsatzstelle haben Experten des Landesumweltamtes nach dem Großbrand bei der Spedition Zietzschmann im Neusser Hafen Messungen der Luft und des Wassers im Hafenbecken I vorgenommen. "Dabei wurden keine negativen Werte festgestellt", teilte die Feuerwehr am Dienstagmorgen mit.

Nach dem Großbrand bei Zietzschmann
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Über das Lokalradio waren die Anwohner im Barbaraviertel während des Brandes am Montag gewarnt worden: Sie sollten Fenster und Türen vorsorglich geschlossen halten. Zwei Wohnungen in unmittelbarer Nähe der Einsatzstelle wurden wegen starker Wärmestrahlung vorübergehend evakuiert.

In einer ersten Bilanz nach dem Großeinsatz bestätigt die Feuerwehr Neuss nun doch Explosionen während des Brandes am frühen Montagabend: "Zu Beginn der Brandbekämpfung kam es auf einem Vordach zu mehreren Explosionen. Diese wurden durch mehrere Propangasflaschen ausgelöst, die sich auf dem Dach befanden", heißt es in einer Pressemitteilung. Augenzeugen hatten am Montag kurz nach Ausbruch des Feuers von einem lauten Knall berichtet - ob dieser auf Explosionen oder auf einstürzende Teile des Lagerhallen-Daches zurückzuführen war, war am Montag noch unklar.

Die Zahl der Verletzten bezifferte die Feuerwehr am Dienstagmorgen auf eine Person: Ein Feuerwehrmann musste an der Einsatzstelle vom Rettungsdienst mit Kreislaufproblemen behandelt werden.

Die Ermittlungen zur Brandursache dauern weiter an. Auch die Schadenshöhe ist noch unklar. In ersten Schätzungen sprach die Polizei am Montagabend von Schäden in Millionenhöhe.

Die knapp 4000 Quadratmeter große Lagerhalle fiel gänzlich den Flammen zum Opfer. Beim Eintreffen der ersten Feuerwehrleute kurz nach der Alarmierung um 16.54 Uhr hatte schon rund ein Drittel der hölzernen Dachkonstruktion in voller Ausdehnung gebrannt. Trotz der schnellen Brandbekämpfung konnte die Feuerwehr ein Übergreifen der Flammen auf die alte Lagerhalle nicht verhindern. Allerdings konnte sie durch den massiven Einsatz der Löschboote Düsseldorf und Neuss einen weiteren Lagerbereich schützen, in dem sich 4000 Tonnen Düngemittel befanden.

Doch die Schäden durch den Großbrand sind noch weitreichender: Direkt an der brennenden Lagerhalle stand Kran 3 der Neuss-Düsseldorfer Häfen. Statiker müssen jetzt überprüfen, ob der Kran überhaupt noch zu retten ist. Weil auch der zweite Hafen-Kran auf dem Firmengelände direkt am Hafenkanal nicht einsatzfähig ist, hatte Markus Brockers, Betriebsleiter der Spedition M. Zietzschmann schon am Montagabend festgestellt: "Wir sind jetzt handlungsunfähig."

(NGZO)
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