Neuss Museumsbau: Jetzt lässt Breuer diskutieren

Neuss · Bürgermeister Reiner Breuer will selbst eine Informationsveranstaltung zur Jugendstil-Schenkung und dem möglichen Museumsanbau moderieren. Sie wird im Ratssaal stattfinden und mit Vertretern der Verwaltung besetzt sein.

 Im Wahlkampf war das Clemens-Sels-Museum schon mal Ziel von Reiner Breuer - damals noch Kandidat -, Ute Schäfer, damals NRW-Kulturministerin, und Fritz Behrens (Kunststiftung NRW).

Im Wahlkampf war das Clemens-Sels-Museum schon mal Ziel von Reiner Breuer - damals noch Kandidat -, Ute Schäfer, damals NRW-Kulturministerin, und Fritz Behrens (Kunststiftung NRW).

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Mit einer eigenen Veranstaltung zur avisierten Schenkung einer Jugendstil-Sammlung und dem dafür notwendigen Erweiterungsbau des Clemens-Sels-Museums will Bürgermeister Reiner Breuer (SPD) den Neussern die Möglichkeit bieten, sich "umfassend über die Schenkung, erste Vorentwurfsplanungen des Erweiterungsbaus, deren Kosten und die Finanzierung, Chancen und Risiken" zu informieren. Zudem sichert er zu, dass die Veranstaltung auch "Raum für Diskussion, Anregungen und Kritik" haben wird.

Schauplatz ist der Ratssaal. Am kommenden Donnerstag nach der Sitzung des Hauptausschusses um 18.30 Uhr soll die Info-Veranstaltung beginnen. Breuer geht davon aus, dass die Tagesordnung des Ausschusses bis dahin abgearbeitet ist und der Plenarraum dann auch für die Zuhörer geöffnet wird. Dass diese bei der Informationsveranstaltung nicht auf der Galerie sitzen müssen, ist für ihn selbstverständlich: "Das Ganze geschieht auf Augenhöhe." Er will auch die Moderation übernehmen, aber mit der Verwaltung noch deren Teilnehmer abstimmen. Denkbar seien Kulturdezernentin Christiane Zangs, Kämmerer Frank Gensler und Baudezernent Christoph Hölters.

Auch dass Letzterer an einer Podiumsdiskussion teilnehmen kann, die von Karlhans Pfleiderer und Roland Kehl für den 4. April organisiert wird, hat Breuer in einem Schreiben an Pfleiderer zugesichert. Zudem habe er keine Einwände gegen die Teilnahme der Museumsdirektorin Uta Husmeier-Schirlitz. In dem Schreiben wirbt Breuer um Verständnis, dass "die Entsendung von Bediensteten der Stadt zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion, bei der diese die Stadt Neuss beziehungsweise eine Einrichtung der Stadt Neuss vertreten sollen, einer Genehmigung durch den Dienstherrn" bedürfe. Das sei in diesem Fall er selbst als Bürgermeister. Auf entsprechende Wünsche der Veranstalter hatte Breuer nämlich mit dem Hinweis reagiert, dass ihm zunächst ein Antrag dafür vorgelegt werden müsse.

Mit diesem Schreiben wie auch der eigenen Informationsveranstaltung begegnet Breuer dem von der CDU geäußerten Vorwurf, er verhindere in Sachen Museumsanbau und Schenkung Transparenz. CDU-Ratsfrau Stephanie Wellens hatte kritisiert, dass es "unglaublich und gegen alle demokratischen Spielregeln ist, dass die Stadt - oder der Bürgermeister - die Teilnahme des mit dem Museumsanbau beauftragten Architekten an dieser Veranstaltung verhindern will". In dem Punkt allerdings bleibt Breuer hart. Das gilt auch für den Museumsverein, der den Architekten für eine interne Veranstaltung gern dabei hätte. Stattdessen bietet Breuer die Teilnahme von Hölters an.

(hbm)
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