Neuss Museum für Volkskunst

Neuss · Neuss Für die Stiftung Insel Hombroich ist die Sache ein Glücksfall. "Das Haus würde uns stärker mit der Stadt verbinden", sagt Wilhelm Petzold, Geschäftsführer der Stiftung Insel Hombroich, der sich zwar immer darüber freut, wenn eine lang gehegte architektonische Idee für die Raketenstation die Chance hat, Wirklichkeit zu werden, aber in diesem Projekt dennoch etwas Besonderes sieht.

 Im Modell schon dabei: Das Kirkeby-Haus gehört zu den Gebäuden, die auf lange Sicht für die Raketenstation geplant werden.

Im Modell schon dabei: Das Kirkeby-Haus gehört zu den Gebäuden, die auf lange Sicht für die Raketenstation geplant werden.

Foto: NGZ

Neuss Für die Stiftung Insel Hombroich ist die Sache ein Glücksfall. "Das Haus würde uns stärker mit der Stadt verbinden", sagt Wilhelm Petzold, Geschäftsführer der Stiftung Insel Hombroich, der sich zwar immer darüber freut, wenn eine lang gehegte architektonische Idee für die Raketenstation die Chance hat, Wirklichkeit zu werden, aber in diesem Projekt dennoch etwas Besonderes sieht.

 Noch auf der grünen Wiese: Wilhelm Petzold auf dem Bauplatz für das künftige Feldhaus-Museum an der Bahnlinie (hinten, aus Blickrichtung Langen Foundation).

Noch auf der grünen Wiese: Wilhelm Petzold auf dem Bauplatz für das künftige Feldhaus-Museum an der Bahnlinie (hinten, aus Blickrichtung Langen Foundation).

Foto: NGZ

Denn "das Haus" ist ein neues kleines Museum, das zwar von der Stiftung gebaut, aber vom Clemens-Sels-Museum (CSM) betrieben wird. Es soll die umfangreiche Sammlung von Volkskunst der CSM-Gründerin Dr. Irmgard Feldhaus aufnehmen, die sie als Schenkung der Stadt Neuss überlassen will.

Der Entwurf zu dem Haus stammt von Per Kirkeby und gehört zu seinen Plänen für das Areal zwischen der Bahnlinie und der Langen Foundation auf der Raketenstation. Er könnte sofort umgesetzt werden, wenn, wenn die Finanzierung stimmt.

In einer nicht-öffentlichen Sitzung wurde das Projekt am Mittwoch den Kulturpolitikern der Stadt vorgestellt, denn ohne den politischen Auftrag an die Kulturverwaltung, die Sache weiterzuverfolgen, bliebe der Museumsentwurf dort, wo er schon seit längerem liegt: in der Schublade. Doch war das Votum der Kulturpolitiker einhellig: Die Schenkung der volkskundlichen Sammlung wurde angenommen und soll nach dem Willen der Politiker in einer Dependance des Clemens-Sels-Museum auf der Raketenstation präsentiert werden.

Rund 427 400 Euro werden laut Petzold für den Bau veranschlagt, etwa 210 000 Euro steuert die Stiftung aus schon bewilligten Eurogamitteln bei, die andere Hälfte muss anderweitig aufgebracht werden. Nach Pätzolds Aussagen wird dabei das Land mit ins Boot geholt, und das entspricht auch der Vorstellung von Kulturdezernentin Dr. Christiane Zangs, die gemeinsam mit Irmgard Feldhaus bereits einen Vorstoß beim NRW-Staatssekretär für Kultur, Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, gemacht hat.

Ein dritter Anteil, so Zangs weiter, müsse über private Financiers zusammenkommen, denn für die Beigeordnete ist klar: Für die Stadt dürfen keine Kosten entstehen. Den laufenden Betrieb sichert ohnehin das Personal des Clemens-Sels-Museum - nach Angaben von Zangs vor allem mit Hilfe von Ehrenamtlern.

Dr. Thomas Ludewig, Volkskundler und stellvertretender Leiter des Hauses am Obertor, wird die Sammlung als Wissenschaftler betreuen, ist sich zudem sicher, dass "Neuss damit auch Forschungsstandort wird". Denn nur im Berliner Museum Europäischer Kulturen, so sagt er, gebe es noch eine vergleichbar bedeutende Sammlung.

Die Stiftung Insel Hombroich indes ist Bauherrin, Grundstückseigentümerin und bleibt auch Hausbesitzerin, wie Wilhelm Petzold sagt. Für den Geschäftsführer ist es keine Frage, dass das Haus für "einen symbolischen Preis" an seinen Nutzer vermietet wird: Solches werde auch bereits mit der Langen-Foundation praktiziert und sei juristisch in Ordnung. Auch der Ando-Bau gehöre der Insel Hombroich, sei für einen kleinen Zins verpachtet.

Doch für Christiane Zangs ist die Besitzerfrage noch nicht entschieden: "Das muss noch verhandelt werden", erklärt sie, denn ihrer Meinung nach macht die Übernahme von 50 Prozent der Baukosten die Stiftung Hombroich nicht automatisch auch zum Hausbesitzer. Petzold hingegen mag darin keinen wirklichen Streitpunkt sehen: "Das ist absolute Nebensache, und da werden wir uns schon einigen."

Aus seiner Sicht kann das Vorhaben nun ganz schnell umgesetzt werden: "Von uns aus könnte das Haus schon im nächsten Jahr fertig sein."

(NGZ)
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