Grund ist die schlechte Bausubstanz Münsterschule muss umziehen

Neuss · Von Klaus D. Schumilas

Die Bausubstanz der Münsterschule ist so schlecht, dass diese aufwendig saniert oder sogar abgerissen werden muss. Die knapp 200 Kinder werden wohl nach den Sommerferien in einem anderen Gebäude unterrichtet.

In der Münsterschule werden bald die Kartons gepackt. Die katholische Grundschule an der Quirinusstraße muss mit Sack und Pack umziehen. Grund dafür ist die schlechte Bausubstanz der Schule. Sie ist aufgrund von feuchten Wänden so schlecht, dass die Einrichtung aufwendig saniert werden muss und die fast 200 Kinder dort nicht mehr länger unterrichtet werden können. Das kostet viel Geld.

Die Alternative ist der Bau einer neuen Schule und gleichzeitiger Abriss des bestehenden Betonbaus. Donnerstag kamen hochrangige Vertreter von Schul- und Hochbauverwaltung sowie Schulleiterin Ursula Jäkel zusammen, um die Situation zu diskutieren und nach Lösungen zu suchen.

Betroffen ist aber auch der Jugendbereich, denn im gleichen Gebäude ist ein städtischer Kindergarten samt Hortgruppe untergebracht. Auch für sie muss ein neues Zuhause gesucht werden. Ein Ergebnis brachte das Treffen noch nicht. Voraussichtlich in der kommenden Woche sollen die Elternvertreter der Schule über die Situation informiert werden. Wann der Umzug selbst geschehen soll, ist noch unklar. In einem von der Stadt in Auftrag gegebenen Gutachten heißt es nur, dass eine Sanierung "zeitnah" erfolgen soll.

Dem Vernehmen nach werden die Sommerferien für einen Umzug der Schule in andere Räumlichkeiten angepeilt. Diese sechs Wochen würden reichen, weil offenbar kein akuter Handlungsbedarf besteht. Als ein alternativer Standort wurde bereits das Gebäude an der Hafenstraße ins Auge gefasst, wo heute Volkshochschule (VHS) und Sportamt untergebracht sind. Die Volkshochschule müsste in diesem Fall ausziehen.

Donnerstag saßen VHS-Mitarbeiter bereits in einer Krisensitzung zusammen. Das Gebäude wurde früher von der Gewerblich-Sozialpädagogischen und Hauswirtschaftlichen Schule (Mädchen-Berufsschule) genutzt. Weitere Überlegungen gehen dahin, im Stadtgebiet nach geeigneten (Schul-) Gebäuden Ausschau zu halten.

Das Thema ist bereits seit vergangenem Herbst in der Schule bekannt. Damals informierte Schulleiterin Ursula Jäkel die Eltern darüber, dass "erhebliche Anzeichen für eine Gesundheitsgefährdung" vorlägen. Gegenüber der NGZ schätzte damals der Leiter des Hochbauamtes, Heinz Leuders, die Lage so ein: "Der bauphysikalische Zustand der Schule ist schlecht. Der Beton zieht Wasser. Eine Gesundheitsgefährdung besteht für Schüler und Lehrer im Moment nicht."

Es gab Spekulationen, dass die ganze Schule geschlossen werden müsse. Einige Monaten zuvor waren bereits feuchte Wände in zwei Klassenräumen entdeckt worden. Die Klassen wurden ausgelagert, die Wände saniert. Das Krisenmanagement der Verwaltung läuft. Freitag will Schuldezernentin Dr. Christiane Zangs, die Donnerstag gegenüber der NGZ keinen Kommentar abgeben wollte, Vertreter von CDU und SPD ausführlich informieren.

(NGZ)
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