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Müllentsorger in Neuss „Aber der Müll muss ja auch weg“

Neuss · 1000 Mülltonnen bewegen Theo Kreuels und Dennis Orlean an einem Tag. In der Pandemie gelten sie als systemrelevant. Über Abfall, Ärger und Wertschätzung.

 Dennis Orlean (l.), Ali Barkik (M.) und Theo Kreuels von der AWL in Neuss.

Dennis Orlean (l.), Ali Barkik (M.) und Theo Kreuels von der AWL in Neuss.

Foto: Mario Büscher

Den Geruch bekommen die beiden Müllentsorger manchmal bis abends nicht aus der Nase. Besonders schlimm ist es an heißen Sommertagen, wenn der übriggebliebene Hähnchenflügel vom Grillen schon einige Tage in der Tonne liegt und langsam verwest. „Heute geht es aber“, sagt Theo Kreuels, „haben wir Glück gehabt.“ Der Mann mit der dünnrahmigen Brille, der Kappe auf dem Kopf und der Kreuzkette um den Hals fährt das über 15 Tonnen schwere Abfallsammelfahrzeug der Abfall- und Werstofflogistik Neuss (AWL). Dennis Orlean steht hinten auf dem Trittbrett. Er ist heute der Lader. Seit 7 Uhr sind Kreuels und Orlean unterwegs. Die Restmülltonnen in der Neusser Innenstadt werden geleert. Jede Woche ein Mal. „Alle zwei Wochen müssen wir die große Runde fahren“, sagt Kreuels. Da werden dann auch die Tonnen mit dem pinken Deckel eingeladen. Mehr Mülltonnen heißt aber auch: weniger Strecke. Heute auf der kleinen Runde werden sie 60-80 Kilometer fahren, auf der großen sind es 40.