Neuss Möbel Höffner soll schon 2014 eröffnen

Neuss · Das Möbelhaus-Grundstück geht an den Berliner Investor Kurt Krieger, der auch das gesamte Hammfeld II entwickeln soll.

 Mit zwei Vorschlägen für ein Möbelhaus Höffner trat der Investor Kurt Krieger an. Er bekam den Zuschlag.

Mit zwei Vorschlägen für ein Möbelhaus Höffner trat der Investor Kurt Krieger an. Er bekam den Zuschlag.

Foto: Krieger

Die Stadt bekommt die große Lösung — und zwar von dem Berliner Investor Kurt Krieger. Der wird vis-á-vis zum Rheinpark-Center auf 80 000 Grund und Boden ein Möbelhaus der Marke Höffner errichten und das — so die ambitionierte Planung — Weihnachten 2014 eröffnen. Darüber hinaus wird Krieger eine Lösung für das Gesamtareal Hammfeld II mit 100 000 weiteren Quadratmetern Fläche suchen und umzusetzen. Die Koalition von CDU und FDP stimmte gestern Abend in geheimer Sitzung einem Optionsvertrag zu, der dem Investor dafür fünf Jahre Zeit gibt.

Alles in allem spült das gestern festgemachte Grundstücksgeschäft — Erschließungs- und andere Kosten eingerechnet — einen Betrag von weit mehr als 40 Millionen Euro in die Kasse. Allein 15 Millionen würden fällig, wenn Krieger den Optionsvertrag zieht, einen ersten dicken Batzen wird er aber unmittelbar für die 60 000 Quadratmeter überweisen, die ihm für das Projekt Möbelhaus noch fehlen. Der Mindestpreis dafür orientiert sich am Bodenrichtwert von 150 Euro pro Quadratmeter, doch mit seinem Angebot stockte Krieger diesen Betrag von neun Millionen um eine siebenstellige Bonussumme auf. Und er akzeptiert, auch noch eine Differenz zwischen Bodenricht- und Marktwert zu zahlen. Den soll ein Gutachterausschuss ermitteln.

SPD und Grüne hatten sich die gegen diese Entwicklung gestemmt, doch gegen die geschlossene Koalition verloren sie jede Abstimmung: Es gab keine Vertagung, wie von der SPD gewünscht, keine Annullierung des Grundsatzbeschlusses vom Mai, die die Grünen wollten, um Zeit für ein Gutachten zu haben, das "Analysen, Ideen und Anregungen" dafür liefern sollte, wie das Hammfeld II genutzt werden könnte. Nur eine solche Reihenfolge scheine ihr sinnvoll, erklärte Ingeborg Arndt für die Grünen. Und es gab auch keine Mehrheit für ein Gutachten, das die Auswirkungen des Möbelhauses und weiterer Märkte auf den Handel in der City untersucht.

Helga Koenemann, Vorsitzende der CDU-Fraktion, wertet die gestrige Entscheidung als Erfolg für die Stadt, auch weil der Lückenschluss zwischen Innenstadt und Rheinparkcenter nun gestaltet wird. Die Anstrengungen zur Haushaltskonsolidierung müssten aber fortgesetzt werden. In ihrer Fraktion würden keine Wunschzettelchen mit Dingen geschrieben, die mit den Krieger-Millionen finanzierbar wären. "Wir haben aber etwas dafür getan, dass die Stadt nicht pleite geht."

Auch Bürgermeister Herbert Napp, der die Entwicklung in Gang brachte, spricht von einem Gewinn. Auf den Grundstücken im Hammfeld, die die Stadt in 20 Jahren nicht entwickeln konnte, rechnet er bis Ende 2014 mit 600 neuen Arbeitsplätzen im Möbelhaus und danach mit 400 weiteren im Hammfeld II. "Wir werden den Investor mit allen Kräften unterstützen", sagte er zu.

"Städte leben von ihrem Entwicklungspotenzial und nicht von herumliegenden Grundstücken", erklärte Krieger. Und er lebe nicht vom Warten. Deshalb kündigte er an, "ein ziemliches Feuerwerk zu entfachen." Die Neusser sollten bald merken, so der Investor, "dass sie mit uns nicht daneben gegriffen haben." Enttäuscht zeigte sich Oliver Mühle, Geschäftsführer der Schaffrath-Gruppe. Die hatte — anders als der dritte Bewerber Segmüller — bis zum Ende mitgeboten. Am Ende allerdings zu wenig.

(NGZ/url)
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