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Neuss Miteinander sprechen

Neuss · Ganz klar - eins liegt den jungen Neussern besonders am Herzen und dafür sind sie auch bereit zu kämpfen - für die Konzerte im Geschwister-Scholl-Haus an der Leostraße. Bei den Jugendlichen sind diese Veranstaltungen beliebt, bei den Anwohnern gefürchtet."Wir wollen doch nur feiern", sagen die einen. "Wir wollen keine Randale nachts auf den Straßen", sagen die anderen. Was nun?

Bürgermeister Herbert Napp, der Donnerstag gemeinsam mit Kollegen aus den Bereichen Jugend und Sport vor Ort war, wird sich mit diesem Thema auseinandersetzen müssen, denn darum ging's bei der ersten Denkwerkstatt im "Pier 1". "Wir wollen nicht unverbindlich bleiben, miteinander ins Gespräch kommen und dafür sorgen, dass Schwachstellen beseitigt werden."

"Wenn immer mehr Konzerte im Scholl-Haus abgesagt werden, dann wissen wir bald gar nicht mehr, wo wir hingehen sollen", äußerte die 18-jährige Katharina Tappen ihren Unmut. Jakob Ginster (17) und Nadine Stammen (16) stimmten ihr zu, schließlich sei das Scholl-Haus die einzige "Attraktivität" im Neusser Norden. "Was haben wir denn sonst hier außer Döner-Buden und Handy-Shops", fragten die Jugendlichen. Unterschriften hätten sie bereits gesammelt. "Kommt damit ins Rathaus", sagte Napp, der versprach, dass man gemeinsam an einer Lösung arbeiten werde.

Andere Wünsche wurden an eine übergroße Holz-Pinnwand geheftet, die schon bald in den Farben pink, rosa, gelb, orange und blau leuchtete. Viel zu tun also - obwohl mancher Wunsch sicherlich unerfüllbar bleiben wird, wie zum Beispiel der nach einem Konzert von Tokio Hotel in der Quirinusstadt.

"Nicht zu bezahlen", so der Kommentar von Christoph Baum vom städtischen Kulturamt. "Außerdem fehlt uns dazu eine entsprechend große Halle", fügte Beigeordneter Dr. Horst Ferfers hinzu. Die wird es zwar vielleicht bald auf dem Gelände der Galopp-Rennbahn geben, doch ob das die Jungs aus Magdeburg anlocken wird, bleibt abzuwarten.

Da rücken andere Wünsche schon in greifbarere Nähe, wie zum Beispiel der nach mehr HipHop-Parties oder der nach längeren Öffnungszeiten der Jugendeinrichtungen oder der nach weiteren Proberäumen. Der konnte übrigens für eine Band rasch erfüllt werden. Denn Klaus Winkels vom Kontakt Erfttal hatte einen zu vergeben.

Die Anregungen der jungen Leute werden nun gesammelt und ausgewertet. E-Mails sind im Rathaus willkommen. Und Antworten sollen nicht lange auf sich warten lassen - na dann . . .

(NGZ)
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