Neuss Mit Märchenstimme Geschichten gelesen

Neuss · Neuss Dagmar Berghoff war mal die Stimme der Nation. Was sie las, war Deutschland. Mal gut, mal schlecht, mal Kalter Krieg, mal Wiedervereinigung. Aber ganz egal, was sie vorlas: Es war die Tagesschau, es war die adrette Berghoff, es musste wahr sein. Fast acht Jahre nach ihrem Rücktritt als Chefansagerin liest Dagmar Berghoff immer noch. Nicht mehr vor einem Millionenpublikum, dafür statt 15 Minuten fast zwei Stunden. Und eigentlich ist alles wie früher. Die rauchige Stimme und der perfekt frisierte Pagenkopf haben sich nicht verändert. Doch Dagmar Berghoff hat jetzt eine Mission. Sie ist die Stimme von "terres des hommes".

Neuss Dagmar Berghoff war mal die Stimme der Nation. Was sie las, war Deutschland. Mal gut, mal schlecht, mal Kalter Krieg, mal Wiedervereinigung. Aber ganz egal, was sie vorlas: Es war die Tagesschau, es war die adrette Berghoff, es musste wahr sein. Fast acht Jahre nach ihrem Rücktritt als Chefansagerin liest Dagmar Berghoff immer noch. Nicht mehr vor einem Millionenpublikum, dafür statt 15 Minuten fast zwei Stunden. Und eigentlich ist alles wie früher. Die rauchige Stimme und der perfekt frisierte Pagenkopf haben sich nicht verändert. Doch Dagmar Berghoff hat jetzt eine Mission. Sie ist die Stimme von "terres des hommes".

In der Mayerschen Buchhandlung las Dagmar Berghoff aus dem Buch "Der kleine Prinz lebt". Seit 1997 ist die 64-jährige Berghoff Schirmherrin der deutschen Stiftung. Eine Ehrensache. "Ich habe schon als junge Ansagerin von terres des hommes erfahren. Als ich dann gefragt wurde, musste ich nicht lange überlegen", erklärte sie ihren Zuhörern. Stiftungen brauchten eben ein prominentes Gesicht, sie würde ihren Teil gerne leisten, so Berghoff weiter. Einen Dienst in guter Sache, die Berghoff findet Gehör. Wie das funktioniert, dass zeigte der Auftritt in Neuss. Begleitet vom Streicherduo "duET" entführte Dagmar Berghoff ihr Publikum in die zauberhafte Welt des kleinen Prinzen.

Eine Reise in die Vergangenheit, denn die Figur des Franzosen Antoine de Saint-Exupéry hat Spinnenweben angesetzt. Seine kindliche Einfalt, mit der er die Charakterschwächen der Menschen entlarvt, will nicht so recht zum Zeitgeist passen. Die Unschuld des kleinen Prinzen, die letztlich den Blick für das Wesentliche öffnet - sie ist verletzlich. Bekannte Autoren haben in dem eigens für "terres des hommes" geschriebenen Buch ihre Gedanken zum kleinen Prinzen zusammen getragen, auf 168 Seiten wird die Figur zu neuen Leben erweckt.

Dagmar Berghoff hat ihre Märchenstimme dabei. Bedächtig trägt sie das kleine Gedicht von Peter Härtling vor, liest den bewegenden Brief an einen Freund von Ilse Bintig. Die Berghoff ist eben auch Schauspielerin. Zwar hatte sie eingangs des Abends kurz von ihren Projektreisen nach Kambodscha und Vietnam, ins südliche Afrika gesprochen. Doch nie drückt Dagmar Berghoff auf die Tränendrüse. Sie lässt das Buch sprechen, den Prinzen. Und genau so funktioniert die Arbeit eines "so genannten Prominenten", wie Dagmar Berghoff über sich selber sagt, für eine Stiftung am Besten. Sie liest über Gutes und Schlechtes. Über kleine Prinzen und vergessene Kinder. Es ist die Realität, und alle glauben es.

(NGZ)
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