Josefa Dammer feierte i ihren 100. Geburtstag Mit Humor und Disziplin das Leben gemeistert

"Ja, können denn so junge Frauen heute Bürgermeisterinnen werden?" Josefa Dammers erste Worte zur Begrüßung der stellvertretenden Bürgermeisterin Angelika Quiring-Perl entlockten allen Anwesenden ein herzliches Lachen. Und auch sonst ist die gebürtige Osteratherin immer gut gelaunt. Kein Wunder, dass sie auch an ihrem 100. Geburtstag für fröhliche Stimmung bei den Gästen sorgte. Gut gelaunt an ihrem Ehrentag: Josefa Dammer, die von der Stellvertretender Bürgermeisterin Angelika Quirin-Perl beglückwünscht wurde. -->

"Ja, können denn so junge Frauen heute Bürgermeisterinnen werden?" Josefa Dammers erste Worte zur Begrüßung der stellvertretenden Bürgermeisterin Angelika Quiring-Perl entlockten allen Anwesenden ein herzliches Lachen. Und auch sonst ist die gebürtige Osteratherin immer gut gelaunt. Kein Wunder, dass sie auch an ihrem 100. Geburtstag für fröhliche Stimmung bei den Gästen sorgte. Gut gelaunt an ihrem Ehrentag: Josefa Dammer, die von der Stellvertretender Bürgermeisterin Angelika Quirin-Perl beglückwünscht wurde. -->

Die waren dann auch zahlreich im Altersheim Sankt Josef in Grimlinghausen erschienen, um der energischen Jubilarin zu gratulieren. Angelika Quiring-Perl überbrachte Glückwünsch von Bürgermeister Herbert Napp und Landrat Dieter Patt. "Die möchte ich auch noch kennenlernen", sagt Josefa Dammer. Trotz ihres hohen Alters ist sie fit wie ein Turnschuh, was sie ihrer täglichen Morgengymnastik zuschreibt. "Sie macht noch so richtig Gymnastik, mit den Fingern an die Zehen und so", ist auch ihr Betreuer und Freund Alfons Pörsch beeindruckt. "Das konnte ich in jungen Jahren noch nicht mal", gibt er zu. Er erledigt als Betreuer "alles, was im praktischen Leben anfällt", unter anderem Einkäufe oder den Schreibkram. Ansonsten besteht Josefa Dammer auf ihre Unabhängigkeit. So versorgt sich sich, obwohl sie im Altersheim lebt, selbst.

Bereits seit 27 Jahren ist sie im Sankt Josef Altersheim zu Hause. Dort geht sie ihren zahlreichen Interessen nach, Langweile gibt es bei Josefa Dammer nicht. Ihr Tag ist ausgefüllt und beginnt für gewöhnlich, wenn die jüngere Generation noch im Traumland unterwegs ist, nämlich um sechs Uhr morgens mit der Gymnastik. "Gesund leben" lautet ihre Devise. Nach dem Frühstück steht dann erst mal Zeitunglesen auf dem Programm, und das sehr intensiv. "Ich muss ja wissen was so passiert." Das Lesen ist nebenbei ihr Hobby Nummer eins, von klassischen Romane bis zu Neuer Literatur, Josefa Dammer verschlingt alles, was sie bekommen kann. "Sie kann so ein Buch an einem Tag auslesen", weiß Alfons Pörsch.

Disziplin ist das halbe Leben, und so Josefa Dammer ihr Leben auch organisiert. "Da muss immer alles stimmen." In den hundert Jahren hat die Meerbuscherin viel erlebt. Zwei Inflationen waren dabei, von daher stehe sie dem Euro noch skeptisch gegenüber, so das Geburtstagskind. Mit fünf Geschwistern wuchs sie als Josefa Holzschneider in Osterath im landwirtschaftlichen Betrieb ihrer Eltern auf. Nach dem Besuch eines Mädcheninternates heiratete sie 1922 den Gastwirt Jakob Dammer. Gemeinsam bauten sie sich in Bösinghoven am Niederrhein ein Ausflugslokal mit 1.200 Sitzplätzen auf.

Nach dem Tod ihres Mannes 1955 musste Josefa Dammer das Ausflugslokal aufgeben, da sie es allein nicht weiterführen konnte. So kehrte sie wieder nach Neuss zurück, dieses Mal ins Lukaskrankenhaus. Dort leitete sie als Hauswirtschafterin das Ärztekasino. Auch Schicksalsschläge hat sie hingenommen. So verstarb ihr einzige Tochter vor rund fünf Jahren. "Trotzdem bin ich mit meinem Leben hier zufrieden", sagt sie. Nein, Träume und Ziele habe sie keine mehr. "In meinem hohen Alter muss man Zeit für sich selbst haben und hat mit der Welt schon abgeschlossen." Ros

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