Neuss Mit Gastronomie gegen Dealer?

Neuss · Ein Tisch zum Verweilen soll Drogenszene am Marienkirchplatz verdrängen.

 Zum Wohl: Michael Ziege, Marcel Offermann, Richard Nicolaus und Johannes Hettchen (v.l.) vor dem Marienborn.

Zum Wohl: Michael Ziege, Marcel Offermann, Richard Nicolaus und Johannes Hettchen (v.l.) vor dem Marienborn.

Foto: Woi

Auf der Rasenfläche vor dem Marienborn könnte in Zukunft Außengastronomie zu finden sein. Zumindest setzen sich Weinhändler Johannes Hettchen, "Puppendoktor" Marcel Offermann - beide haben ihre Geschäfte am Marienkirchplatz - und der SPD-Stadtverordnete Michael Ziege dafür ein. Die Verantwortlichen versprechen sich davon einen Mehrfacheffekt.

Zum einen soll mit der Maßnahme das Bahnhofsumfeld belebt und somit aufgewertet werden. Zum anderen soll durch die Ansiedlung von Außengastronomie des Weinhauses Hettchen die Drogenproblematik rund um den Marienkirchenkirchplatz weiter bekämpft werden. "Solche Herrschaften mögen schließlich keine belebten Plätze und wollen ungestört agieren", sagt Offermann. Anwohner und Geschäftsinhaber klagen seit mehr als einem Jahr über offenen Drogenkonsum und -handel in dem Bereich. Einige berichten von regelmäßigen Bedrohungen. Um gemeinsam gegen das Problem vorzugehen, wurde eine Nachbarschaftsinitiative gegründet. "Mittlerweile ist es aber stark zurückgegangen. Auch durch zusätzliche Präsenz der Polizei", sagt Hettchen.

Um das Essen für die Außengastronomie wird sich - wenn die Verhandlungen mit der Stadt positiv verlaufen - Richard Nicolaus kümmern, auch bekannt als der "Frikadellen-Macher" der Rockband "Die Toten Hosen". "Von der Stadt haben wir aber bereits ein positives Signal erhalten", sagt Offermann, der angibt, die Idee mit Hettchen bereits vor mehr als zwei Jahren entwickelt zu haben. Im Winter soll es losgehen. Mit einem langen Tisch, Bänken - und Glühwein. Aufgehübscht werden soll der Bereich unter anderem mit Lampions in den Bäumen.

Für Ziege ist der Plan eine willkommene Idee. "Die Politik macht sich schon seit Jahren Gedanken über diesen Platz. Es gibt zwar das Lichtkonzept, aber eben keine wirkliche Belebung. Darum bin ich froh, dass es diese Idee gibt", sagt der SPD-Stadtverordnete, der die Rasenfläche vor dem Marienborn als "perfekte Location" bezeichnet. "Es wird ein sehr interessanter neuer Ort für Neuss sein, der auch Pendler dazu einladen wird, zu verweilen und zu entspannen."

Offermann sieht sogar noch ein drittes Problem, das so ein langer Tisch für Wein-Liebhaber lösen würde: "Dann könnte die Fläche auch nicht mehr als Hundewiese missbraucht werden."

(jasi)
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