Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der CDU Neuss Klaus Goder schlägt einen Flugtaxi-Startplatz vor

Neuss · Der Neusser MIT-Chef glaubt fest daran, dass schon in naher Zukunft so genannte Flugtaxis ihre Fahrgäste von A nach B Transportieren. Goder empfiehlt Mobilitätsentwicklungen konsequent mitzugehen. Er warnt davor, Entwicklungen zu verschlafen.

 Schematisches Beispiel eines so genanntes eVOLs, von Audi und Airbus entwickelt: Skateboard mit Fahrgastraum und Air Modul.

Schematisches Beispiel eines so genanntes eVOLs, von Audi und Airbus entwickelt: Skateboard mit Fahrgastraum und Air Modul.

Foto: MIT Neuss

Klaus Goder (61) ist begeistert. Der frühere Kreistagsabgeordnete glaubt fest daran, dass schon in naher Zukunft so genannte Flugtaxis ihre Fahrgäste von A nach B transportieren – komfortabel, bezahlbar und emissionsarm. Als Vorsitzender der MIT Neuss, der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU, fordert er, dass die Region Rhein-Ruhr schon in der Erprobungsphase ab 2025 eine Vorreiterrolle einnimmt und auch die Stadt Neuss einen Start- und Landeplatz auf der Rennbahn oder im Hammfeld erhält: „Wir Neusser dürfen die Entwicklung nicht verschlafen und müssen uns ohne Verzug konstruktiv an dem Projekt beteiligen.“

Gemeinsam mit der MIT Düsseldorf besuchte eine Neusser Delegation unter Goders Führung den Flughafen Düsseldorf. Mit dabei waren die CDU-Fraktionsvorsitzenden Dieter Welsink (Kreis) und Helga Koenemann (Stadt). „Wer wertvolle Erkenntnisse gewinnt“, sagt Goder, „der muss auch versuchen, sie in konkrete Politik umzuwandeln.“ Goder drückt aufs Tempo: „Wir werden schon mit dem Flugtaxi fliegen, während wir noch darauf warten, dass uns ein autonomes Fahrzeug durch die Stadt kutschiert.“

Womöglich lässt sich Fliegen und Fahren auch kombinieren. Diesen konzeptionellen Ansatz lernten Goder & Co. am Düsseldorfer Airport kennen. Dort waren die Wirtschaftspolitiker beim Automobil-Konzern Audi zu Gast, der über sein Tochterunternehmen Italdesign gemeinsam mit dem Flugzeugbauer Airbus ein dreimoduliges Konzept, eVOLs genannt, verfolgt: Eine Passagierkapsel kann sowohl auf einem fahrbaren Unterteil (Skateboard) bewegt werden als auch abheben, in dem eine Drohne (Air Modul) die Fahrgastzelle greift und ohne Umstieg zum Zielort oder einem anderen Skateboard fliegt. Das Flugmodul wird elektrisch betrieben. „Dies führt dazu, dass so gut wie keine Geräusche produziert werden“, sagen die MIT-Politiker.

Experten schätzen, dass sich weltweit zirka 150 bis 200 Projekte mit der Entwicklung von Flugtaxis beschäftigen. Audi ist somit einer von vielen Akteuren. Ein bekannter Mitbewerber ist Volocopter. Das Startup aus Bruchsal kooperiert mit Mercedes-Benz. Hier wie dort geht es um den Traum der Menschen vom „fliegenden Auto“. Nach Informationen, die Klaus Goder vorliegen, arbeitet Volocopter an einer Achse zwischen den Flughäfen Köln und Frankfurt. Damit wäre Düsseldorf womöglich außen vor. „Schade“, sagt MIT-Chef Goder, „denn für eine Flughafen-Achse Düsseldorf/Köln böte sich Neuss als Etappenziel an.“ Die Reichweite der Flugtaxis werden zunächst unter 50 Kilometer liegen. Goder will dran bleiben, denn die Hardware sei schon heute kein Problem mehr. Seine Sorge: „Die Schaffung der benötigten Rahmenbedingungen wird durch die vorhandenen bürokratischen Strukturen ein viel größeres Problem darstellen.“

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