Medizin in Neuss Emanuel Ingenhoven zieht sich aus Praxisklinik zurück

Neuss · Er gehört zu den Großen seines Fachs. Das beweist nicht zuletzt die regelmäßige Aufnahme von Emanuel Ingenhoven in die Focus-Bestenliste der Ärzte. In der nächsten Ausgabe aber wird sein Name fehlen, denn Ingenhoven hat sein Lebenswerk in die Hände seiner Kollegen gegeben. Als Rentner hat er nun ganz andere Pläne.

 Das Modell der Schulter braucht Emanuel Ingenhoven nun nicht mehr: Seit kurzem ist der promovierte Orthopäde im Ruhestand.

Das Modell der Schulter braucht Emanuel Ingenhoven nun nicht mehr: Seit kurzem ist der promovierte Orthopäde im Ruhestand.

Foto: Ingenhoven/Fotoatelier Bathe

Auf neue herausfordernde Aufgaben und Zeit mit seinen Enkeln freut sich Emanuel Ingenhoven, der jetzt  seine Tätigkeit in der Orthopädischen Praxisklinik Neuss-Düsseldorf (OPND) an der Breite Straße beendet hat.

Was dort im Januar 1993 als Einzelpraxis begann, baute der promovierte Orthopäde zusammen mit sukzessiv hinzugetretenen weiteren ärztlichen Gesellschaftern und seiner Frau Marianne zu einem ortsübergreifenden Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) mit eigenen Operationsabteilungen und Privatkliniken auf.

„Die Praxis ist ausschließlich auf Operationen ausgerichtet und führt eine reine Indikationssprechstunde nach Überweisung durch.“ Die Qualität sei das Entscheidende, sagt der 63-Jährige, denn das Unternehmen „lebt von den Ergebnissen der Operationen.“ Der Erfolg gab ihm Recht: Die OP-Zahlen stiegen und die Komplexität der Eingriffe nahm zu. So holte der Neusser Arzt immer mehr Kollegen hinzu. Heute sind an den beiden Standorten acht Operateure und 50 Mitarbeiter auf insgesamt knapp 3000 Quadratmetern Betriebsfläche in fünf OP-Sälen tätig und führen jährlich circa 4000 stationäre und ambulante orthopädisch-unfallchirurgische Operationen durch. Vor einigen Monaten konnte das Team noch einen Standort im Düsseldorfer Medienhafen eröffnen –  in einem alten Getreidesilo an der Plange Mühle. Damit war eine erneute Erweiterung des personellen und operativen Spektrums verbunden.

Nun hat Ingenhoven das Unternehmen ganz in die Hände seiner acht Kollegen gegeben. „Ich bin mir sicher“, sagt er, „dass sie es in meinem Sinne und bei konstanter medizinischer Qualität weiterführen werden.“

Der Neusser Arzt machte sein Abitur am Quirinus-Gymnasium und studierte in Düsseldorf. Die Facharztausbildung absolvierte Ingenhoven in Krefeld und Kaiserswerth.

Für die Zukunft hat sich der Mediziner neue Aufgaben gesucht und gefunden. Zusammen mit seiner Frau leitet er ein Beratungsunternehmen für das Gesundheitswesen. Zudem hat er sich an das erinnert, was er früher schon gern getan hat und wieder mit dem Geige spielen angefangen. „Ich hatte sogar mal ein Stipendium für das Konservatorium Köln und freue mich auch, wieder mehr Zeit für meine Hobbies Bergwandern und Radfahren zu haben.“

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