Konzertnacht in Neuss Klassiknacht mit einem guten Freund

Neuss · Dirigent Marc Coppey ist der Deutschen Kammerakademie eng verbunden und arbeitet gern mit dem Orchester.

Sommer und Sonne bis in den späten Abend – für die Klassiknacht im Rosengarten können die Wetteraussichten gar nicht besser sein. Während tausende Zuhörer es sich jedoch gut gehen lassen können, müssen die Musiker und ihr Dirigent auf der Bühne arbeiten. Aber Mark Coppey scheint das nicht zu schrecken. Im Gegenteil. Der gebürtige Straßburger, der ein bisschen Deutsch und sehr gut Englisch spricht, empfindet die Verpflichtung als Leiter der Deutschen Kammerakademie (DKN) an diesem Abend als Ehre.

Der Dirigent und Cellist gehörte zum Kreis der Kandidaten für die Nachfolge des früheren DKN-Chefs Lavard Skou Larsen. Dass es so weit dann doch nicht kam, ficht ihn nicht an. Denn aus der bisherigen Zusammenarbeit sei eine sehr schöne Musikerfreundschaft entstanden, sagt er – was auch DKN-Orchestermanager Martin Jakubeit vollmundig bestätigt. Das Weihnachtskonzert 2017 war sozusagen der Beginn einer Freundschaft auf musikalischer und menschlicher Ebene, die zu Gegeneinladungen etwa ins Elsass führte oder eben zum Engagement Coppeys bei der DKN im Westmünsterland, der Klassiknacht und auch bei einem der Abo-Konzerte in der nächsten Saison.

„Ich mag Musiker, die ein ebenso großes Interesse an der Erarbeitung wie am Konzert haben“, sagt Coppey und lobt die DKN-Musiker vor allem für ihr großes Engagement, das einhergehe mit großen Qualität. „Egal, ob es Musik aus dem Barock, der Romantik oder aus anderen Bereichen betrifft.“ So hatte der Cellist auch die Idee zum Programm der Klassiknacht: eine Reise quer und längst durch Europa. „Von Ost nach West und Nord nach Süd“, sagt er.

Coppey, heute 49 Jahre alt, hat schon als Vierjähriger seine Liebe zum Cello entdeckt. Auslöser, so erzählt er, sei ein Brahms-Konzert gewesen, und „Brahms und das Cello sind geblieben“. In seiner Familie gibt es zwar die musikbegeisterten Eltern und Geschwister, „aber ich bin der einzige, der auch Profi-Musiker wurde.“

Daran ist Yehudi Menuhin wohl nicht ganz unbeteiligt. Der große  Musiker war 1989 auf den Cellisten aufmerksam geworden. Das Konzert mit Menuhin und dem „Trio“ von Tschaikowsky in Moskau gehört noch heute zu den beeindruckenden Erinnerungen, die sich Marc Coppey unauslöschlich eingeprägt haben. Seitdem geht es für ihn nur bergauf.

Info Klassiknacht, Freitag, 28. Juni, Konzertbeginn 21 Uhr

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