Neuss/ Düsseldorf Mann verstümmelt: Psychisch Kranker legt Geständnis ab

Neuss/ Düsseldorf · Mit einem Geständnis hat ein 46-Jähriger am Mittwoch vor dem Landgericht die grausige Verstümmelung eines Trinkkumpans bestätigt. In seiner Neusser Wohnung hatte er im September einen entflohenen Psychiatrie-Patienten sexuell missbraucht und anschließend im Genitalbereich verstümmelt.

"Er weiß nicht, was da über ihn gekommen ist", sagte der Verteidiger am Mittwoch. Eine Bestrafung muss der Täter, der wegen Alkoholismus und Minderbegabung als unzurechnungsfähig gilt, nicht fürchten. Für ihn geht es im Prozess um seine Unterbringung in einer geschlossenen Psychiatrie-Klinik.

Ein zufälliges Treffen am 1. September hatten die Männer später mit Bier und Branntwein in der Wohnung des Beschuldigten begossen. Als es im Rausch zum Streit kam, prügelten sich die Männer, bis beide bewusstlos wurden. Der Wohnungsmieter soll in der Nacht dann zuerst wieder zu sich gekommen sein, den noch widerstandsunfähigen Gast entkleidet und sexuell missbraucht haben.

Weil dies aber nicht nach den Wünschen des Beschuldigten ablief, soll er den noch immer benommenen Besucher verstümmelt haben. Drei Tage später wurde der Wohnungsinhaber festgenommen und in eine Psychiatrie-Klinik eingeliefert.

Dort soll der Mann nach Ansicht der Staatsanwaltschaft dauerhaft bleiben, weil er gemeingefährlich sei. Da er schon 2008 einen Behinderten sexuell genötigt hatte, war der Beschuldigte bereits zu vier Monaten Freiheitsstrafe verurteilt worden.

Ein Gutachter vermutete bereits im September, dass der Mann wegen Alkoholismus und intellektueller Minderbegabung bei seiner neuerlichen Attacke schuldunfähig war. Der Sachverständige ging aber davon aus, dass der geständige Mann wegen schwerer aggressiver Ausbrüche und Störungen der Impulskontrolle ein unkalkulierbares Risiko für die Allgemeinheit darstellt.

Der Prozess dauert an.

(RP)
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