Neuss Mädchen laufen für Kolumbien

Neuss · Die Gymnasiastinnen aus Marienberg ließen sich gestern von Sponsoren jeden gelaufenen Kilometer bezahlen. Mit dem Geld, das so zusammenkam, unterstützen sie die Arbeit von Ordensschwestern in Kolumbien.

Laufen für den guten Zweck, das war gestern die Aufgabe von rund 1300 Schülerinnen vom Gymnasium Marienberg. Zum vierten Mal fand ein "Sponsored Walk" statt, bei dem die Schülerinnen pro gelaufenem Kilometer einen bestimmten Betrag von einem oder mehreren Spendern erhalten.

Acht Kilometer lang ist die Strecke zwischen dem Jröne Meerken und der Obererft, auf der die Schülerinnen unterwegs waren und sich ihre Wege frei einteilen konnten. Das gesammelte Geld geht an die Schwestern des Ordens vom Armen Kinde Jesu, um ihre Arbeit in Kolumbien zu unterstützen. Diesem Orden sind auch die Schwestern zugehörig, die im Kloster am Gymnasium Marienberg leben. Schwester Klara Alicia aus Kolumbien ist gerade im Mutterhaus in Simpelfeld zu Besuch und ist zur Unterstützung der Mädchen nach Neuss gekommen. "Wir haben Liedhefte mitgebracht und machen gemeinsam Musik, um die Schülerinnen zu motivieren", sagt sie.

Allein in Bogotá, der Hauptstadt Kolumbiens, versorgen die Schwestern 2000 bis 3000 arme Kinder täglich mit Essen. "Neben dem Unterhalt der Einrichtungen sollen die Spenden genutzt werden, um den Kindern etwas Besonderes bieten zu können, zum Beispiel einen Ausflug", erklärt Rita Jungblut, Lehrerin an Marienberg und Organisatorin des Sponsored Walk. "Es geht auch nicht darum, eine bestimmte Summe zu erreichen, sondern darum, Solidarität mit den Schwestern zu zeigen, die auch für die Schule viel tun", erklärt sie weiter. Diese stabile langjährige Zusammenarbeit der Schwestern in Deutschland und Kolumbien und der Schule beeindruckte auch Herman Gröhe, Generalsekretär der CDU, so sehr, dass auch er als Sponsor mithilft. "Ein Sponsored Walk macht den Mädchen Spaß und sie erhalten ein Bewusstsein dafür, welche Arbeit die Schwestern leisten und dass auch sie dabei helfen können. Außerdem wird die Schulgemeinschaft gestärkt und Weltkirche lebendig gelebt", sagt er. Denn am Wegesrand haben sich Schülerinnen zu den Schwestern gestellt, um gemeinsam Musik zu machen, zu singen und zu tanzen. "Wir sind alle sehr motiviert und haben Spaß zusammen; wir wissen ja, wofür wir das tun", sagt Lea Kalup. Die 15-Jährige kandidiert gerade für die Wahl zur Schülervertretungssprecherin. Sie besucht die Klasse 9b. Jetzt nimmt sie ihre Stempelkarte in die Hand, um sich einen weiteren gelaufenen Kilometer bestätigen zu lassen.

(ao)
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