Lieblingsorte in der Neusser Nordstadt Ein Zufallsfund wird zum Geheimtipp

Neuss · Gottfried Scheulen lebt seit 72 Jahren auf der Furth, seine Familie ist dort seit 1784 nachgewiesen. Bei einem Spaziergang durch die Nordstadt stellt er seine fünf Lieblingsorte vor. Einen kannte er selbst bis vor drei Jahren überhaupt nicht, zwei hat er gerade wiederentdeckt.

Fotos: Das sind die Lieblingsplätze von Gottried Scheulen
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Das sind die Lieblingsplätze von Gottried Scheulen

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Foto: Andreas Woitschützke

Dass auch Alteingesessene in ihrem Ortsteil noch überraschende Entdeckungen machen können, kann Gottfried Scheulen nur bestätigen. Mütterlicherseits lässt sich seine Familie bis ins Jahr 1784 auf der Furth nachweisen, und er selbst stehe ja auch schon im 73. Lebensjahr, sagt er, doch den romantischen Weiher in der Kleingartenanlage Weissenberg lernte er erst vor drei Jahren kennen. „Ein wunderbarer Ort der Ruhe“, sagt er – für ihn die Nummer eins seiner fünf Lieblingsorte auf der Furth.

Den romantischen Weiher mit altem Baumbestand findet, wer von der Gladbacher Straße aus die Kleingartenanlage betritt und einfach dem fallenden Bodenprofil folgt. Denn der Teich nahe der Bahnstrecke markiert die tiefste Stelle eines ehemaligen Baggerlochs.

Wer Gottfried Schulen heute nach Lieblingsorten fragt, bekommt andere Tipps als zum Beispiel noch vor einem Jahr. Einer davon ist nämlich der Jostensbusch, der vor Jahren vom Pfingststurm Ela verwüstet wurde, und dem die Stadt bis zum vergangenen Jahr seinen parkähnlichen Charakter zurückgegeben hat. „Das ist ein absoluter Traum geworden“, sagt der langjährige Leiter des städtischen Schulverwaltungsamtes, auch wenn mancher Nachbar meinen würden, dass dort zu viele Bäume gefällt wurden.

Auch der Nordpark ist neu in Scheulens „Top Fünf“ – beziehungsweise wieder drin. Denn bevor das Nordbad gebaut und Teile des Parks als Liegeweise umzäunt wurden, traf sich die Further Jugend dort auf dem alten Platz der SVG Weißenberg zum Fußballspielen. Jetzt allerdings ist der Zaun gefallen, und die Further bekommen Teile des Parks zurück. Wege wurden inzwischen angelegt und Bäume gepflanzt. Und aktuell, sagt Scheulen, steht die Zierkirsche in schönster Blüte.

Seit Jahren auf der Liste der Lieblingsorte ist die Grünfläche an der Neusser Weyhe, wo der Initiativkreis Nordstadt, in dem Scheulen die Arbeitsgruppe Geschichte leitet, mit seinem Skulpturenpfad Wegmarken gesetzt hat. Und natürlich kommt Scheulen nicht am Jröne Meerke vorbei, dem Further Naherholungsgebiet schlechthin. Wer ein Fernglas mitbringe, so sein Tipp, könne auf der Insel im See Reiher in acht Horsten bei der Brut beobachten.

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