Hinweise deuten auf Gerhard Willi Haase Leiche unentdeckt neben Gehweg

Hinweise deuten auf Gerhard Willi Haase · Von Christoph Kleinau

Von Christoph Kleinau

Mehr als zwei Wochen lang verbarg das Unterholz in dem schmalen Grünstreifen zwischen dem Gehweg an der stark befahrenen Nordkanalallee und dem großen Angestelltenparkplatz des St. Josef-Krankenhauses eine Leiche.

Letzte Klarheit besteht noch nicht, aber alles deutet darauf hin, dass es sich um Gerhard Willi Haase handelt. Der 67-Jährige, der seit Jahrzehnten in klinischer Behandlung ist und zuletzt im Wohnheim "Vinzenz von Paul" in Meertal lebte, war seit dem 22. Oktober vermisst worden.

Am Donnerstag wurde er von Mitarbeitern des Krankenhauses gefunden, denen ein fremder Geruch in die Nase gestiegen war. "Eine beklemmende Vorstellung", bekannte Heimleiter Wilfried Gaul, "schließlich gehe ich hier mehrmals am Tag vorbei." Gegen 10 Uhr war einem Zivildienstleistenden und einem Mitarbeiter der Fahrbereitschaft der fremde Geruch aufgefallen. Sie gingen der Sache auf den Grund und fanden in dem Gebüsch eine leblose Gestalt liegen. Beide, so die Polizei, hielten eine vorbeifahrende Polizeistreife an und informierten die Beamten.

Die Ordnungshüter wiederum alarmierten anschließend einen Notarzt und sperrten die unmittelbare Umgebung um den Fundort des Toten ab. Ermittler der Kriminalpolizei nahmen daraufhin am Leichenfundort ihre Arbeit. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen, doch geht die Polizei nach bisherigem Kenntnisstand davon aus, dass es sich um den vermissten Haase handelt.

Entscheidende Hinweise zur Identifizierung wurden aus der Kleidung des Toten gewonnen; die Verwesung des Körpers war schon fortgeschritten. Zur zweifelsfreien Feststellung der Identität und zur Ermittlung der Todesursache wird die Leiche noch gerichtsmedizinisch untersucht. Angesichts der Kleidung war sich Gaul, der bei Bergung der Leiche zugegen war, sicher, dass der Tote nur der Vermisste aus dem Meertaler Wohnheim sein kann.

"Haase war sehr krank", sagt der Hausleiter. Auch körperlich. Ohne ärztliche Versorgung drohte der Mann schnell in akute Lebensgefahr zu geraten. Deshalb wurde gleich nach seinem Verschwinden eine Suche angestrengt. Zudem war Haase der Polizei als möglicherweise orientierungslos beschrieben worden. Gaul: "Haase hatte zuletzt eine starke Phase und wollte noch mal raus und spazieren gehen." Davon kam er nie mehr zurück.

(NGZ)
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