Große Investitionen waren nötig Leben im Kloster
Große Investitionen waren nötig · Von Christoph Kleinau In drei Jahren Bauzeit wurde das Altenheim Kloster Immaculata im Mutterhaus des Ordens nicht nur modernisiert, sondern deutlich vergrößert . Heute bietet es Platz für 80 Senioren. Die Einweihungsfeier ist am Donnerstag. Der Umbau eines großen Teils des Klosters Immaculata zu einem Altenheim ist abgeschlossen. Das Ergebnis stellten Generaloberin Schwester Wiltrudis, Geschäftsführer Dr. Gert Ammermann und Edeltraud Reiners vor. NGZ-Foto: H. Jazyk
Von Christoph Kleinau In drei Jahren Bauzeit wurde das Altenheim Kloster Immaculata im Mutterhaus des Ordens nicht nur modernisiert, sondern deutlich vergrößert . Heute bietet es Platz für 80 Senioren. Die Einweihungsfeier ist am Donnerstag. Der Umbau eines großen Teils des Klosters Immaculata zu einem Altenheim ist abgeschlossen. Das Ergebnis stellten Generaloberin Schwester Wiltrudis, Geschäftsführer Dr. Gert Ammermann und Edeltraud Reiners vor. NGZ-Foto: H. Jazyk
Mu-Al-Na: Der Titel für die Heimzeitung im Altenheim Immaculata klingt noch etwas holperig. Mutterhaus-Altenheim-Nachrichten, heißt er übersetzt. Endgültig ist das noch nicht, erklärt Genealoberin Schwester Wiltrudis, die die Zeitschrift aus der Taufe hob, um die Mitglieder einer wachsenden Gemeinschaft auf dem Laufenden halten zu können. Denn nach dreijähriger Umbauzeit kann das Altenheim im Kloster Immaculata - statt der ursprünglich 27 - ab sofort 80 alten Menschen eine Heimat bieten.
Die sind aufgerufen, mit dem neuen Namen für ihre Zeitung die vorerst letzte "Baustelle" zu schließen. 2001 begannen die Planungen für dieses große Vorhaben der Barmherzigen Schwestern nach den Regeln des heiligen Augustinus, das durch zwei Dinge angestoßen wurde: Die sinkende Zahl der Ordensfrauen bei den Neusser Augustinerinnen einerseits und Brandschutzauflagen andererseits. Diese Auflagen machten große Investitionen nötig, und eine Zeitlang wurde sogar diskutiert, ob das Mutterhaus an der Alexianerstraße nicht abgerissen und an seiner Stelle ein Neubau errichtet werden könnte.
"Das wäre auch nicht wesentlich teurer geworden", vermutet die Generaloberin, die mit ihren Mitschwestern am Ende aber auf jeden Fall am Vorhandenen festhalten wollte. Denn für das in den Jahren 1927 bis 1932 errichtete Gebäude, so Schwester Wiltrudis, "haben unsere Schwestern nach dem Ersten Weltkrieg lange gehungert und gefroren". Also wurde im- statt neu gebaut. Bei laufendem Betrieb, was die klösterliche Gemeinschaft mit derzeit 30 Schwestern ebenso belastete wie die Bewohner und Angestellten.
"In den drei Jahren wurde beinahe jedes Zimmer erfasst", erklärt Dr. Gert Ammermann, der Geschäftsführer der Stiftung der Neusser Augustinerinnen, die Dimension des Vorhabens. Dabei wurde das Altenheim auch in Räume ausgedehnt, die früher klösterlich genutzt wurden. Rein äußerlich sind dem Haus die Veränderungen kaum anzusehen, lediglich in
Richtung Innenhof wurde der Gebäude-Kubus erweitert. Bis zur Fertigstellung Anfang November mussten die Schwestern 5,2 Millionen Euro investieren. Allein. Denn der erhoffte Investitionszuschuss des Landschaftsverbandes Rheinland, der mündlich fest zugesagt war und die Hälfte der Bausumme abgedeckt hätte, wurde 2002 Opfer der Umstrukturierungen bei den Finanzhilfen für Altenheime.
"Eine große finanzielle Hürde für den Orden als freier Träger", betont Ammermann. Doch das Geld wurde aufgebracht, in die Pflegesätze einkalkuliert und so refinanziert. Nach dem Umbau verfügt das Altenheim über 60 Einzelzimmer mit Nasszelle, sowie vier Appartements, bestehend aus Wohn- und Schlafzimmer, sowie Nasszelle und kleiner Küche. Hinzu kommen sechs große Doppelzimmer für Menschen, denen es gut tut, mit einem anderen Menschen zusammen zu wohnen.
Mit Fortschritt der Umbauarbeiten wurden fertige Räume vermietet, so dass 70 von 80 Plätzen schon belegt sind. Auch mit Herren, wie Schwester Wiltrudis erfreut und interessiert zur Kenntnis nimmt. Denn ursprünglich war dem Kloster nur ein Damenstift angegliedert, aus dem sich das Altenheim entwickelte. Mit der wachsenden Zahl der Heimbewohner wuchs auch die Zahl der Mitarbeiter, die sich unter Führung von Edeltraud Reiners um die älteren Herrschaften kümmern.
30 Pflegekräfte sind es aktuell, ferner zehn hauswirtschaftliche Mitarbeiter und drei im sozialen Dienst. Sie werden bei dem Bemühen, den Bewohnern ein interessantes Programm anzubieten, von ehrenamtlichen Helfern unterstützt. Mit denen hat der Orden noch etwas vor. Die neue Cafeteria im Erdgeschoss, so Schwester Wiltrudis, soll möglichst jeden Nachmittag geöffnet sein. Das geht nur mit ehrenamtlicher Hilfe.