An vier Straßen in Neuss Lastwagen aus Wohngebiet verbannt

Neuss · Die Stadt geht jetzt doch entschlossener gegen Lastwagen vor, die an öffentlichen Straßen und vor allem in Wohnquartieren abgestellt werden. An vier Straßen gelten zunächst testweise neue Regeln für parkende Brummis.

 An der Neusser Weyhe wurde die Beschilderung schon geändert. Offenbar mit Erfolg – kein Brummi zu sehen.

An der Neusser Weyhe wurde die Beschilderung schon geändert. Offenbar mit Erfolg – kein Brummi zu sehen.

Foto: Christoph Kleinau

An der Neusser Weyhe, der Weckhovener Straße sowie den Straßen Am Katzenberg und Auf`m Kamp sollen Zonenhalteverbote eingerichtet werden, von denen allerdings Personenwagen ausgenommen werden. Das geschieht zunächst nur für ein halbes Jahr zur Probe, dann soll Bilanz gezogen werden. Führt alleine die Beschilderung zum Erfolg, soll das Konzept nach Angaben der Verwaltung „auf andere problembehaftete Bereiche übertragen werden“.

Davon können Kommunalpolitiker mit Ortskenntnis aus dem Stand einige aufzählen. Isarstraße, Steinhausstraße, Bahnstraße und Schellbergstraße nennt alleine Sven Schümann (CDU). Und Ingrid Schäfer kann noch den Konrad-Adenauer-Ring nennen. Dort stören abgestellte Brummis vielleicht nicht sonderlich. Doch dass sie dort gleich neun Fahrzeuge von ein- und derselben Firma am Straßenrand hintereinander aufgereiht zählen musste, war der CDU-Stadtverordneten dann doch zu viel. Hat denn der Besitzer kein Firmengelände?

Dass wild parkende Lastwagen vielen ein Dorn im Auge sind, müssen sich die Politiker oft von Bürgern anhören. Im vergangenen  Sommer haben CDU und Grüne deshalb reagiert und die Verwaltung beauftragt, ein ganzes Maßnahmenbündel zu prüfen. Selbst die Ausweisung von neuen Lkw-Parkplätzen oder sogar der Bau eines Autohofes sollten mit untersucht werden. Vor diesem Hintergrund ist das vorgeschlagene Konzept der Politik noch zu dünn.

„Die Lastwagen nehmen nicht nur Parkplätze weg, die ohnehin schon ein knappes Gut sind, sondern sind auch darüber hinaus ein Ärgernis: die Straßen werden enger, schlimmstenfalls werden Zufahrten und Rettungswege versperrt. Und die Anwohner werden durch Lärm, Abgase und oft auch Müll belastet“, fasst Monika Mertens-Marl (CDU) die Problemlage zusammen. Da kann, wie ihr Fraktionskollege Thomas Kaumanns ergänzt, „das Parkverbot nur ein erster Schritt sein“. Es bleibe viel zu tun.

Unter dem Begriff „Shared Parking“ beispielsweise hatte die Koalition angeregt, die Auslastung bestehender Parkplätze zu verbessern – auch die  von Firmen. Das wurde offenbar noch nicht abgefragt. Warum, fragt Schümann, gibt es in Neuss keine App, über die Firmenbesitzer freie Stellplätze melden können – wohl aber in Dormagen?

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