Neuss Lachen, Staunen und Gänsehaut im Zirkuszelt

Neuss · Eine Woche lang gastiert der Circus Krone mit seinem Jubiläumsprogramm "Celebration" in Neuss. Gestern war Premiere.

 Die komödiantische Überleitung zwischen den 20 Nummern des Programms gestalten der Weißclown und der "Dumme August".

Die komödiantische Überleitung zwischen den 20 Nummern des Programms gestalten der Weißclown und der "Dumme August".

Foto: Circus Krone

Ausgefallene Kostüme, exotische Tiere und mutige Artisten - das alles gab es bei der gestrigen Premiere des Circus Krone zu bestaunen und zu erleben. Noch bis Montag gastiert die Artistenfamilie, die mit 330 Wagen unterwegs ist, auf dem Neusser Kirmesplatz.

Mit einem kurzen Film über die Geschichte des 109 Jahre alten Münchener Traditionszirkus begann das Programm der Jubiläumsshow "Celebration". Im Anschluss daran begrüßten die Artisten mit funkelnden und bunten Kostümen das Publikum im Zirkuszelt zur ersten, allerdings nicht ausverkauften Vorstellung. Wer aber den Weg zur Hammer Landstraße gefunden hatte, erlebte eine "Reise um die Welt".

Der erste akrobatische Programmpunkt spielte sich gleich in dem Luftraum des 16 Meter hohen Zeltes ab. Zehn Artisten sprangen auf und ab von der schnellen Duplex-Schaukel. Zunächst landeten sie weich auf großen Matratzen, bevor es zum Höhepunkt dieser Showeinlage kam: Salti, Pirouetten und Schraubensprünge ins gegenüber gespannte Tuch. Nach so viel Nervenkitzel folgte eine ruhige Darbietung: ein Ballett. Jedoch kein herkömmliches, denn statt zarter Tänzerinnen betraten sechs tonnenschwere Elefanten die Manege. Unter der Regie von Jana Mandana Lacey-Krone, der Juniorchefin des Circus Krone, wirkten die gefeierten Dickhäuter mit ihrem prächtigen Kopfschmuck wie Bollywood-Stars. Die Tiertrainerin präsentierte außerdem zwei Pferdeshows mit Tanzbegleitung und rund 20 Vierbeinern. Darunter zwölf pastellfarbene Cremellos. Das besondere an diesen Tieren sind die hellblauen Augen.

Weiterer tierischer Höhepunkt im Jubiläumsprogramm: Die Löwenshow von Martin Lacey Junior, die an die großen Raubkatzen-Shows von Las Vegas angelehnt ist. Im noch dunklen Zelt erahnen die Augen der Zuschauer bloß schemenhaft die riesigen Gestalten der wilden Tiere, die durch einen hohes, geschlossenes Gitter eingezäunt sind. Doch bedrohliche Fauchgeräusche und kräftiges Peitschenknallen verraten nicht nur den Beginn der Dressur, sondern sorgen sofort für Gänsehaut. Das Zusammenspiel von Dompteur und Löwen ist mal scheinbar gefährlich, dann aber wieder liebevoll-verschmust. Und weil es eine Jubiläumsshow ist, geben die Raubtiere sogar noch eine Zusage. King Tonga, der erste weiße Löwe im Zirkus, begeisterte die Anwesenden durch seine Anmut.

Waghalsig ging es am Trapez zu. Dort sorgten die südamerikanischen Artisten für Hochspannung. Als krönender Abschluss sprang Marlon mit verbundenen Augen einen dreifachen Salto Mortale.

Natürlich dürfen im klassischen Zirkus neben der Akrobatik und den Tiershows die Clowns nicht fehlen. Nicht nur als eigenständiger Programmpunkt, sondern auch zwischen den Aufräum- und Aufbauarbeiten, die durch viele flinke Helfer schnell verliefen, amüsierten der edle Weißclown und der pummelige "Dumme August", angekündigt als "Les Rossyann", die Gäste.

Zum Ende des 180-minütigen Programms wurde es nochmals dramatisch. Crazy Wilson schlug halsbrecherische Salti und Loopings in einem 120 Stundenkilometer schnell rotierenden "Todesrad".

(NGZ)
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