Kuriose Innovation aus Neuss Gnadentaler Senior erfindet einen beheizten Rollator gegen kalte Füße

Gnadental · Heinz Lingweiler ist Ingenieur und hat sein Leben lang gerne getüftelt. Jetzt beschäftigte ihn die Frage, wie er auch an kühlen Abenden auf der Terrasse ein Pfirsichschnäpschen genießen kann, ohne kalte Füße zu bekommen. Die Lösung ist so einfach wie kurios.

 Heinz Lingweiler hat seinen Rollator etwas aufgemöbelt.

Heinz Lingweiler hat seinen Rollator etwas aufgemöbelt.

Foto: Andreas Woitschützke

Neuss sei eine Stadt der Erfinder, sagt Heinz Lingweiler, genannt Enrico, aus Gnadental und steuert seinen Teil dazu bei. Weil ihm auf seiner Terrasse, besonders in den noch frischen Abendstunden, oft kalt ist, erfand der gewiefte Senior  den „beheizten Rollator“.  Lingweiler, der lange Leiter des Fanfarencorps Holzheim war und – nach eigenen Angaben – sogar Berti Vogts unterrichtet hat, besorgte sich einen länglichen Heizstrahler, der, einmal an die Steckdose angeschlossen, mit einer Fernbedienung in verschiedene Heizstufen zu schalten ist. „Wenn ich nun auf meiner Terrasse sitze und einen Pfirsichschnaps trinke, kann ich mir den Rollator einfach überall hinschieben, wo ich ihn brauche und habe keine kalten Füße mehr,“ sagt der 83-Jährige. Lingweiler hat schon immer gerne getüftelt und früher, als er noch als Ingenieur und Verkaufsleiter im Heizungsbau tätig war, viele Berechnungen angestellt. „Nächtelang saß ich an unserem Esstisch und habe das durchgerechnet“. Welche Heizleistung ist für dieses Haus oder jenes Hotel nötig? Im Rahmen dessen entwickelte er auch eine Fußbodenheizung, die es sogar bis nach Schweden schaffte. Nach einem Schlaganfall ist Enrico eingeschränkt mobil und geht mit seinem Rollator, samt Heizstrahler und Kabeltrommel, in seiner Nachbarschaft die Straße auf und ab. „Alle 30 Meter kenne ich jemanden, wo ich wieder meinen beheizten Rollator einstecken kann.“ Dass er, wenn er den Stecker aus der vorherigen Steckdose herauszieht, um zu nächsten Steckdose zu kommen, doch kalte Füße bekommt, ist noch ein kleiner Haken an der „Erfindung“: „Da haben Sie mich erwischt,“ gibt er zu. Genug Stoff also für weitere Berechnungen am Esstisch im Holunderweg . Iris Wilcke

(iw)
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