Metalldiebe oder Randalierer? Grenadier-Denkmal fehlen wieder die Nelken

Neuss · Kaum war das Bronze-Kunstwerk auf dem Hamtorplatz restauriert, wurde es schon wieder beschädigt.

Rainer Halm ist sauer. Den Vorsitzenden des Neusser Grenadierkorps ärgert, dass dem Schützen-Denkmal auf dem Hamtorplatz schon wieder die Nelken fehlen, die zur Dekoration im Gewehr stecken. Doch dieses Mal konnten die Täter die Bronzeblumen nicht mitnehmen. Sie schafften es zwar, die Verankerung im Gewehrlauf zu lockern, konnten das „Strüßchen“ aber nicht ganz herausdrehen. Das übernahm dann eine Fachfirma, die somit zumindest das Motiv sichern konnte und nun erneut überlegt, wie die Nelken so zu befestigen sind, dass sie nicht gestohlen werden können.

 Gewehr ohne Blumen. Waren es Metalldiebe oder Randalierer?

Gewehr ohne Blumen. Waren es Metalldiebe oder Randalierer?

Foto: Ludger Baten

Immer wieder wird das Grenadier-Denkmal beschädigt. Auf Initiative des damaligen Grenadiermajors Wilhelm Josef „Wiljo“ Heyers und des Vorsitzenden Achim Tilmes machte das Korps den Neusser Bürgern 1987 das Kunstwerk zum Geschenk. Seither dient es vielfach als Fotomotiv und es regt Passanten an, über die Schützenhauptstadt Neuss nachzudenken.

Doch das Denkmal muss leiden. Der Säbel fehlt seit Jahren und ist nur schwerlich wieder zu rekonstruieren. Zuletzt musste der Grenadier auch ohne Nelken im Gewehr auskommen. Das änderte sich erst, als Horst Dvorak, Grenadier aus dem Zug „Zunfttreue“ und Schützenkönig 2007/08, mit seiner Spende eine Restaurierung möglich machte. Sie war rechtzeitig zum Majorseherenabend vor Wochenfrist abgeschlossen, so dass die Grenadiere mit ihrem Biwak am Hamtorplatz auch die Instandsetzung ihres Kunstwerkes feierten. Doch die Freude währte nicht lange. Schon zur Wochenmitte hatten die Nelken ihre Standfestigkeit verloren. Die Fachfirma musste erneut tätig werden. „Wir wissen nicht, was das soll“, sagt Halm, „wir wissen nicht, ob da Metalldiebe am Werk sind oder Randalierer mit der puren Freude am Zerstören.“ Es sei ärgerlich, wenn Geschenke im öffentlichen Raum von einigen Zeitgenossen nicht wertgeschätzt würden.

(lue-)
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