Neuss Kulturnacht mit 130 Aktionen und einer Ausstellungseröffnung

Neuss · Für Jürgen Paatz wird diese Ausstellungseröffnung eher eine Ausnahme sein. Kommen doch sonst vor allem die Kunstinteressierten zu seinen Präsentationen, könnte der Maler aus Kleve dieses Mal auch auf solche Besucher treffen, die einfach nur mal ins Clemens-Sels-Museum hineinschauen wollen. Denn es ist Kulturnacht - und nach den Erfahrungen der zehn Vorgängernächte auch viel Bewegung.

Die wird ja von allen beteiligten 24 Kulturhäusern und anderen Institutionen auch erhofft und erwünscht. Wie sonst auch sollen heute ab 17 Uhr (bis in die Nacht hinein) 130 Aktionen und Veranstaltungen ihre Besucher finden? Allein das Clemens-Sels-Museum hat zehn Aktionen organisiert, aber die Eröffnung der Schau mit "Papierarbeiten" von Jürgen Paatz im Graphischen Kabinett um 18 Uhr ist nach Ansicht von Museumschefin Uta Husmeier-Schirlitz das Highlight ihres Hauses. Dem besonderen Rahmen entspricht auch die Gestaltung der Eröffnung: Statt einer kunsthistorischen Eröffnung ist ein Gespräch mit dem Künstler Paatz vorgesehen. Der freut sich auf direkten Kontakt und Fragen und hat nur eine Sorge, die er augenzwinkernd äußert: "Hauptsache, man sieht nachher vor lauter Menschen die Kunst nicht mehr."

Im Stunden- oder sogar im Halbstundenrhythmus wechseln die Aktionen und Veranstaltungen der Kulturnacht, die nach einer aus finanziellen Gründen kulturpolitisch verordneten Zwangspause von drei Jahren nun zum elften Mal stattfindet. Die Palette umfasst von Mitmachangeboten bis zu Lesungen und Filmen alle Spielarten der Kultur. Das Theater am Schlachthof (TaS) zeigt sogar eine komplette Inszenierung - "Die Verwandlung" von Franz Kafka. "Spielplantechnisch ließ sich das nicht ändern", erklärt TaS-Chef und Regisseur Markus Andrae. Dafür werden für die rund 80 Minuten dauernde Aufführung auch fünf Euro Eintritt genommen. Und es gilt: "Wer einmal drin ist, kann nicht einfach wieder rausgehen", sagt Andrae. Das könnte indes auch der einen oder anderen Veranstaltung dienlich sein - in der Regel dauern sie maximal 30 Minuten.

Wer alles mitnehmen will, sollte sich erstens einen Plan machen und zweitens überlegen, wie er das Pensum schaffen will. Fahrrad oder die eigenen Füße sind die Wahl der Stunde. Aber es gibt auch einen Shuttle-Service, der von 17 bis 23 Uhr zur Verfügung steht. Das Programm ist unter www.neuss.de und als Heft überall erhältlich.

(hbm)
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