Neuss Kulturetat bleibt stabil

Neuss · Nach der großen Einsparungsrunde vor drei Jahren ist die finanzielle Förderung kultureller Institute und Projekte auf dem damals vereinbarten Tiefpunkt angekommen. Weitere Einsparungen sind nicht vorgesehen.

 Die Jugendkultur rückt stärker in den Fokus der Neusser Kulturpolitik und soll auch gestärkt werden.

Die Jugendkultur rückt stärker in den Fokus der Neusser Kulturpolitik und soll auch gestärkt werden.

Foto: A. Woitschützke

Der größte Neuposten im Kulturhaushalt 2010 ist die Miete für die neue Fackelbauhalle in der Nordstadt. Rund 25 000 Euro müssen dafür pro Jahr abgeführt werden, und nach den Vorstellungen der Kulturverwaltung sollen die zu vier Fünftel aus dem Etatposten zur "Förderung der Brauchtums- und Heimatpflege" kommen: Er sinkt damit im Ansatz für das laufende Jahres von rund 210 500 Euro auf 191 400 Euro.

Im nächsten Kulturausschuss steht diese Änderung ebenso zur Diskussion wie die Zahlen zu den einzelnen Kulturinstituten. Dabei gibt es – wenn überhaupt – nur minimale Steigerungen, aber vor allem keine Kürzungen. Zumindest keine überraschenden, denn der Etat von 2010 entspricht weitgehend dem, der in der langfristigen Planung während der großen Sparrunde 2007 vereinbart wurde.

Demnach bleibt es etwa beim Clemens-Sels-Museum bei einem Zuschuss von knapp1,49 Millionen Euro – schon bereinigt etwa um den Abzug des 1,5-prozentigen Ausgleichs für zu erwartende Preissteigerungen, die das Museum genauso wie die anderen städtischen Kulturinstitute in den Topf "Projekte" der Kulturverwaltung zahlt. Dessen Inhalt wird nach dem großen Sprung von über 25 000 Euro zwischen 2008 und 2009 im nächsten Jahr nur minimal größer – um 6000 Euro auf 57 000 Euro. Größere Schritte stehen erst in den nächsten zwei Jahren an, denn bis 2013 soll der Etat an dieser Stelle auf 110 000 Euro steigen. Eine kontinuierliche Steigerung ist auch für "Projekte der Jugendkultur" vorgesehen: 2010 gibt es gegenüber dem Ansatz von 2008 rund 20 000 Euro mehr; bis 2013 soll der Topf auf knapp 140 000 Euro anwachsen.

Rund 10 000 Euro soll das Stadtarchiv bekommen – allerdings zweckgebunden für das "Projekt Bestandserschließung". Dahinter steckt die aus dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs gewonnene Erkenntnis, dass Archivgut in stabilen Verpackungen gelagert werden sollte. In der Domstadt hätten mehr Unterlagen das Desaster mit geringeren Schäden überstanden, wenn sie in stabilen Kartons gelagert worden wären.

Das Rheinische Landestheater, das Theater am Schlachthof, die Alte Post, die Stadtbibliothek, die Veranstaltungsreihen des Kulturamts (wie das Shakespeare-Festival) – sie alle können mit festen Größen rechnen. Unberücksichtigt ist derzeit aber noch, wie stark sich die Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst niederschlagen werden. Im Falle des Rheinischen Landestheaters könnten sich die Mehrkosten auf rund 30 000 Euro belaufen, die im städtischen Zuschuss von knapp 1,097 Millionen nicht eingerechnet sind.

(RP)
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