Schnee und Eis machten die Straßen glatt Kritik am Streudienst: "Bis nach Düsseldorf geschliddert"

Schnee und Eis machten die Straßen glatt · Ob Eis und Schnee, ein Gewitter im August oder Weihnachten: Alles kommt immer plötzlich. So war es auch am Donnerstagabend, als der zuvor von den Wetterdiensten früh angekündigte Schnee kam. "Mein Gott, ich habe ja noch die Sommerreifen", befürchtete eine Kollegin eine schwierige Heimfahrt. Sie kam heil nach Hause, doch das ging nicht allen so. Insgesamt 52 Verkehrsunfälle zählte die Polizei in der Zeit von 9.15 Uhr am Donnerstag und 8.30 Uhr am Freitag Morgen. Die Streudienste im Rhein-Kreis Neuss waren am Freitag unterwegs, allerdings nur auf den Hauptverkehrsstraßen.

Ob Eis und Schnee, ein Gewitter im August oder Weihnachten: Alles kommt immer plötzlich. So war es auch am Donnerstagabend, als der zuvor von den Wetterdiensten früh angekündigte Schnee kam. "Mein Gott, ich habe ja noch die Sommerreifen", befürchtete eine Kollegin eine schwierige Heimfahrt. Sie kam heil nach Hause, doch das ging nicht allen so. Insgesamt 52 Verkehrsunfälle zählte die Polizei in der Zeit von 9.15 Uhr am Donnerstag und 8.30 Uhr am Freitag Morgen. Die Streudienste im Rhein-Kreis Neuss waren am Freitag unterwegs, allerdings nur auf den Hauptverkehrsstraßen.

"Meist blieb es bei Sachschäden. Aber bei vier Unfällen wurden Menschen leicht verletzt", berichtete Pressesprecher Heinz-Willi Arnold. Um 8.30 Uhr war aber die Zahl der Unfälle noch nicht komplett. "Bis 11.20 Uhr kam es zu 41 weiteren Verkehrsunfällen, die mit Schneeglätte zu tun hatten. Zum Glück wurde dabei niemand verletzt." Dass es zu diesem Zeitpunkt noch so glatt im Rhein-Kreis war, konnten manche Autofahrer nicht verstehen. Ihre Kritik am Streudienst erreichte auch die Redaktion.

Einer meldete, dass er auf Neusser Straßen bis zur Stadtgrenze Düsseldorf geschliddert sei, dort aber sei alles frei gewesen. "Warum ist das in Neuss nicht möglich?", so seine Frage. "Der Autofahrer hat auch bei uns angerufen, er war wohl auf Nebenstraßen unterwegs," sagte Hans-Peter Adrian, Betriebsleiter der Neusser Stadtreinigung. "Wir beschränken uns auf das Streuen und Räumen der Hauptverkehrs- und Busstraßen. Das gehört zur Einsatzstufe I, die für das gesamte Neusser Stadtgebiet gilt. Auch in Düsseldorf war das nicht anders."

Nebenstraßen wurden nicht geräumt. NGZ-Fotos: Woi/Jaz

Adrian hat seine Mannschaft schon vor dem Ereignis in Bereitschaft gehalten. "Sie standen Gewehr bei Fuß." Um 19.30 Uhr am Donnerstag wurde der erste Einsatz gefahren. Doch in den folgenden Stunden war das Salz nicht in der Lage, seine Tauarbeit zu erledigen. "Normales Streusalz wirkt bis zu minus fünf Grad. Aber in der Nacht war es bis zu minus zehn Grad." So schickte Adrian sein Team gegen drei Uhr noch einmal los, diesmal mit Kalciumchloridsalz im Gepäck, das auch bei höheren Minustemperaturen wirksam ist. "Wir beobachten das weiter. Aber wir streuen nur auf den Hauptverkehrsstraßen und dort, wo die Busse fahren. Dort räumen wir auch die Fahrradwege," betonte Adrian.

Schon seit 15.30 Uhr, noch bevor der erste Schnee kam, waren die Männer der Autobahnmeisterei Kaarst unterwegs. "Wenn wir auf den Autobahnen gestreut haben, hält das sechs bis acht Stunden. Dann muss es erneuert werden", sagte Betriebsleiter Markus Eckenhagen, der auch von sehr tiefen Temperaturen in der Nacht sprach. Alexander Buttgereit, stellvertretender Amtsleiter im Tiefbauamt des Kreises, hat ebenfalls auf präventives Streuen gesetzt, also noch bevor die ersten Flocken fielen.

Für die Kreisstraßen sind Mitarbeiter der RWE-Umwelt AG von Neuss, Grevenbroich, Dormagen und Meerbusch aus im Auftrag des Kreises unterwegs, um die Straßen frei zu halten. "Die Mitarbeiter haben drei komplette Einsätze gefahren." In Grevenbroich ist Michael Klus für den Winterdienst zuständig. "Wir sind mit 20 Leuten unterwegs." Auch ihr Augenmerk gilt nur den Hauptverkehrsstraßen. "Nebenstraßen streuen wir nicht." Das wäre ein zu hoher Aufwand. So helfen sich Nachbarn selbst, um sicher auf geräumte Straßen zu kommen.

In Neuenhausen warf Herbert Grippekoven seinen Deutz-Traktor aus den 50er Jahren an und steuerte die leicht ansteigende Zufahrt aus dem Dorf zur eisfreien Landstraße an. Dort waren Fahrzeuge liegen geblieben, die Reifen drehten auf eisglatter Fahrbahn durch. Bis Grippekoven kam und die Fahrzeuge auf ebenes Gelände zog. Friedhelm Ruf

(NGZ)
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