Neuss Konzert mit Luther-Liedern im Quirinusmünster

Neuss · Im Gedenkjahr "500 Jahre Reformation" beschäftigt sich auch der Münsterchor Neuss mit Martin Luther - genauer: mit den Auswirkungen auf die Kirchenmusik. In einem Konzert im Quirinusmünster werden Lateinische Hymnen, die von Luther ins Deutsche übertragen wurden, ebenso im für Chor komponierten Gewand dargestellt wie die groß angelegte "Missa Alleluja" aus dem Jahre 1690 in "36 Stimmen zu fünf Chören" von Heinrich Ignaz Franz Biber.

Er hat als herausragender Vertreter der "Salzburger Pracht" zu Ende des 17. Jahrhunderts unmittelbar im Zuge der gegenreformatorischen Strömungen die katholische Kirchenmusik wesentlich weiterentwickelt und mit den vielchörigen Strukturen eine Raummusik von betörender Wirkung geschaffen.

Eine gewichtige Rolle spielt dabei eine quasi quadrophone Konzeption und vor allem der Einsatz von sechs Trompeten. Von den mehr als 30 Liedern Martin Luthers sind die meisten bis heute lebendig geblieben. Nicht zu übersehen ist der schöpferische Impuls, der zu allen Zeiten von seinen Liedern ausging. Einen Gipfelpunkt erreichte die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Kirchenlied bei Johann Sebastian Bach in seinen Kantaten und Oratorien.

Im Programm des Konzerts findet sich deshalb eine reiche Auswahl an Luthers Liedern in Bachs Vertonungen: Zur Kantate "Nun komm, der Heiden Heiland" gesellen sich sieben der wichtigsten Choralsätze, etwa "Vater unser", "Mitten wir im Leben" und andere. Für instrumentalen Glanz sorgt das um sechs Trompeten, zwei Zinken, drei Posaunen und Schlagwerk erweiterte Barockensemble Sonare Neuss, außerdem werden die zahlreichen virtuosen Gesangspartien von acht auf "Alte Musik" spezialisierten Solisten übernommen.

Die Leitung hat Münsterkantor Joachim Neugart.

Info Münsterplatz, Sonntag, 15. Oktober, 20 Uhr, Vorverkauf bei der Tourist-Info und dem Bücherhaus am Münster

(NGZ)
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