Nach Kommunalwahl in Neuss Zwei Einzelvertreter bilden Ratsfraktion UWG/Aktiv für Neuss

Neuss · Der alte Rat ist noch bis Ende Oktober im Amt, doch die Kräfte im neuen Rat sortieren sich schon. Den Anfang machen die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) und die Wählergruppe „Vielfalt und Gerechtigkeit für Neuss“. Beide konnten nur je ein Ratsmandat erringen.

Der alte Rat ist offiziell noch bis Ende Oktober im Amt, doch die Kräfte im neuen Rat sortieren sich schon. Den Anfang machen die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) und die Wählergruppe „Vielfalt und Gerechtigkeit für Neuss“, die – der Einfachheit halber – als „Aktiv für Neuss“ firmiert. Beide Gruppierungen konnten nur je ein Ratsmandat erringen.

 Carsten Thiel soll die neue Fraktion führen

Carsten Thiel soll die neue Fraktion führen

Foto: UWG/Freie Wähler Neuss

Carsten Thiel (UWG) und Bayram Öz (Aktiv für Neuss) wären als Einzelvertreter nicht in der Lage, Anträge zu initiieren oder sachkundige Bürger in Ausschüsse zu entsenden. Beides setzt den Fraktionsstatus voraus, und der wird erst Zusammenschlüssen mit mindestens zwei Mandatsträgern zugestanden. Deshalb bilden Thiel und Öz die Ratsfraktion „UWG/Aktiv für Neuss“.

 Bayram Öz kam über die Wählergruppe „Aktiv für Neuss“ erstmals in den Rat

Bayram Öz kam über die Wählergruppe „Aktiv für Neuss“ erstmals in den Rat

Foto: Aktiv für Neuss

Von Zwergfraktionen wie dieser gibt es damit bereits vier im neuen Rat, nachdem die FDP und die Partei „Die Linke“ auf dieses Resultat abgestürzt sind. Auch die AfD entsendet zwei Stadtverordnete. Die Zahl der Einzelvertreter im Rat liegt jetzt bei zwei – je einen von Tierschutzpartei und „Die Partei“.

Für Carsten Thiel, den Vorsitzenden der neuen Fraktion „UWG/Freie Wähler – Aktiv für Neuss“ ändert sich im Grunde genommen wenig. Er hatte schon im alten Rat eine Fraktion mit Deniz Davarci gebildet, der als Vertreter der BIG-Partei gestartet war und zuletzt unter „Gesellschaftlich offen für Neuss“ (GO) auftrat. Dieses Bündnis, das vor allem Wähler mit türkischen Wurzeln ansprechen wollte, platzte. Und Davarci wurde, wie er selbst beklagt hat, von seinen eigenen Leuten ausgebootet, die eine eigene Wählergruppe bildeten. Er habe, sagte Davarci enttäuscht, denen vielleicht zu viel politische Praxis vermittelt.

Die neue Fraktion hat sich schon in der konstituierenden Sitzung auf gemeinsame politische Ziele geeinigt. Ganz oben auf der Liste: Familienfreundlichkeit, Integration und Gerechtigkeit. Es geht aber auch um Verbesserungen für Jugend, Kultur und Bildung, Wohnen, Umweltschutz und solide Finanzen. „Es stehen viele wichtige Themen an, die wir gemeinsam angehen wollen“, sagt Thiel. Und Öz ergänzt: „Die Zusammenarbeit der vergangenen Jahre war fruchtbar, und wir sind gesellschaftlich breit aufgestellt.“ Der Fraktionsvorsitz wird innerhalb der Wahlperiode einmal gewechselt.

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