Kommentar Wer Wünsche hat, muss entscheiden

Neuss · An Aufgaben, die auf eine Lösung warten, ist in Neuss kein Mangel. Beispiel Gewerbegebiete: Dass Unternehmen, die sich ansiedeln oder expandieren wollen, bei der Suche nach Flächen kaum noch fündig werden, könnte man als Luxusproblem betrachten.

Könnte man – wäre aber falsch.

Klopfen Unternehmen auf Grundstückssuche in Neuss vergeblich an, wird abgewürgt, was der Stadt bislang finanzielle Handlungsspielräume gesichert hat, von denen andere Kommunen in NRW nur träumen können: Wachstum, Arbeitsplätze, Steuereinnahmen.

Wer Gewerbesteuern kassieren will, muss auch Gewerbeflächen bereitstellen, sagt Andreas Galland, Leiter der Wirtschaftsförderung – ein Zitat aus unserer Zeitung Ende 2010. Das Problem besteht zehn Jahre später noch immer, wenn nicht sogar verschärft. Dass neue Gewerbeflächen Anliegern vor allem wegen der damit verbundenen Verkehrsbelastung nicht leicht zu vermitteln sind, ist klar.

Politik muss Sorgen ernst nehmen, muss Pläne erklären und optimieren, um Belastungen zu vermeiden, muss dann aber auch entscheiden. Ob das im Jahr der Kommunalwahl gelingt? Vernünftig wäre es, denn die Aufgaben- und Wunschlisten – Kita, Schule, Infrastruktur – sind lang. Um sie zu finanzieren, dürfte fraktionsübergreifend klar sein, gilt der Satz: Ohne Moos nix los.

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