Neusser Bürger-Schützen-Verein Sondersitzungen zur Suche nach neuem Oberst

Neuss · Der am Samstag von Oberst Walter Pesch erklärte sofortige Amtsverzicht stellt Komitee und Korpsführer daher unvermittelt – und unvorbereitet – vor eine schwierige Situation. Beide Gruppen reagieren prompt.

Komitee und Korpsführer der Schützen in Neuss suchen nach einem neuen Oberst
Foto: Endermann, Andreas (end)

Seit Oberst Josef Tilmes beim Fackelzug 1960 zusammenbrach und kurz darauf starb, hat es nach Wissen von Schützenpräsident Martin Flecken keinen Regimentschef in Neuss gegeben, der in der laufenden Amtsperiode aus dem Amt geschieden ist.

Der am Samstag von Oberst Walter Pesch erklärte sofortige Amtsverzicht stellt Komitee und Korpsführer daher unvermittelt – und unvorbereitet – vor eine schwierige Situation. Beide Gruppen reagieren prompt. Die Korpsführer kommen schon am Dienstag zu einer Sondersitzung zusammen, um die Situation zu analysieren, das Komitee tagt außerplanmäßig am Montag, 9. März, zu diesem Thema.

Volker Albrecht, Major der Hubertusschützen, ist als einer der dienstältesten Korpsführer einer der Initiatoren des Treffens. „Eine Warteliste gibt es natürlich nicht“, sagt Albrecht, der auch nicht damit rechnet, dass es viele Interessenten geben wird. Deshalb sei es nur verantwortungsbewusst, sagt er, sich auch für den Fall, dass in den kommenden Wochen kein neues Führungsduo aus Oberst und Adjutant gebildet werden kann, einen Plan B zu überlegen. Denn auch wenn die Wahl erst zum Oberstehrenabend am 8. August erfolgen soll, ist die Zeit bis dahin kurz und die Aufgabenfülle des Regimentschefs groß. Er selbst stehe für das Amt nicht zur Verfügung.

Ben Dahlmann, in den vergangenen vier Jahren Regimentsadjutant von Oberst Pesch, äußert sich nicht so endgültig. „Ich stehe zur Verfügung, irgendetwas zu machen“, sagt er. In Amt und Funktion des Obristen aufzurücken, ist dabei nur eine von drei Optionen. Er könne sich auch vorstellen, als Adjutant einen neuen Regimentschef zu unterstützen – oder zu seinem Grenadierzug zurückzukehren. „Eine solche Entscheidung trifft man nicht innerhalb von zwei Tagen“, sagt er.

Als Oberst wäre er auch geborenes Mitglied des Komitees. Diese Regel gilt seit genau 100 Jahren.

(-nau)
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